Im Oktober 2003 stellte Fujitsu Siemens ZDNet einen ersten Testrechner mit Athlon 64-Prozessor zur Verfügung. Das Gerät kostete damals 1799 Euro. Eine über eine Handelskette vertriebene günstigere Variante gab es gleichzeitig für vergleichsweise günstige 1299 Euro. Keine sechs Monate später stellt Fujitsu Siemens wieder einen Scaleo 600 mit 64-Bit-CPU von AMD zusammen – für nur noch 999 Euro, aber wieder mit 1 Gigabyte Speicher, DVD-Brenner und 250 Gigabyte großer Festplatte. Da liegt die Frage nahe: Welchen Haken hat das Angebot?
Kein Haken ist jedenfalls der Prozessor des als „Deutschland-PC“ vermarkteten Angebots. Der Athlon 64 3200+ ist mit dem Vorgänger identisch. Die 64-Bit-Features werden zwar nach wie vor nicht genutzt, außer man weicht auf Linux als Betriebssystem aus, aber auch im 32-Bit-Bereich ist der AMD-Prozessor Spitze. Schon beim Speicher finden sich dagegen Anzeichen, dass bei der Zusammenstellung genau auf den Preis geachtet werden musste, denn statt schnellem PC3200-Speicher wurden zwei PC2700-Module verbaut. Hier schenkt Fujitsu Siemens Performance her. Immerhin dürfte insgesamt 1 GByte Speicher fast jedem Anspruch genügen. Bei der Fertigung des verwendeten Mainboards D1607 mit VIA K8T800 setzt Fujitsu Siemens Maßstäbe: So konnte der Bleigehalt pro Board von 12 Gramm auf vier Gramm abgesenkt werden. Die Verwendung von Halogen wurde ebenfalls reduziert.
Auch die optischen Laufwerke sind mit dem 1799-Euro-PC identisch. Als DVD-Brenner für Archivierung selbst großer Multimedia-Dateien besitzt das Gerät den NEC ND-1300A, der sowohl DVD-R(W) als auch DVD+R(W) unterstützt. Mittlerweile gibt es zwar etwas schnellere Multiformat-Brenner, aber der NEC bleibt eine gute, solide Lösung. Bei der Wahl der Festplatte wurde sogar die Marktentwicklung genutzt und ein 250-GByte-Modell aus der Maxtor Maxline Plus II eingebaut, während der teurere Vorgänger ’nur‘ eine 160-GByte-Platte hatte.
Das Gehäuse des Scaleo 600 wurde seit Oktober 2003 ein wenig optisch überarbeitet, aber die grundlegenden Vor- und Nachteile sind geblieben. So gibt es weiterhin USB-, Firewire- und Audio-Anschlüsse an der Vorderseite, aber sie stecken weiterhin unter aufsteckbaren Blenden, die man – einmal abgemacht – leicht verliert. Klappen wären an dieser Stelle vielleicht sinnvoller gewesen.
Der 4-in-1-Cardreader an der Front ist geblieben, was Nutzer von Peripheriegeräten mit Speicherkarten wie MP3-Player oder Digicam freuen wird. Auch die Anschlussmöglichkeiten insgesamt (unter anderem sechs USBs, zweimal Firewire, zwei PS/2-Ports) hat sich nicht geändert – kein Wunder, bei identischem Mainboard. Auch die fünf PCI-Steckplätze für Erweiterungskarten können weiterhin genutzt werden. Platz ist zudem für ein weiteres 5,25-Zoll-Laufwerk und eine 3,5-Zoll-Festplatte (interner Laufwerkseinschub).
Den deutlichsten Unterschied zum 1799 Euro teuren Vorgänger zeigt der 999-Euro-PC bei der Grafikkarte. Er besitzt eine Karte mit ATIs Radeon 9600XT-Chipsatz, also eine gegenüber der Pro-Version der Radeon 9600 etwas schneller getaktete Variante (siehe Test). Diese ist aber natürlich weniger leistungsstark als die Radeon 9800 Pro, die den ersten Athlon-64-Rechner von Fujitsu Siemens zu einem auch im 3D-Bereich extrem leistungsstarken Rechner machte. Der Verlust an 3D-Leistung trifft natürlich vor allem die Spieler; andere Heim- und Office-Nutzer werden die alternative Ausstattung kaum bemerken.
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