Im Streit um Namensrechte mit Lindows geht Microsoft in die Vollen: Der Softwarekonzern fordert von seinem ungleich kleineren Gegner 123.000 Dollar – und zwar täglich. Solange, bis der Web-Auftritt des Open Source-Spezialisten nicht von den Benelux-Staaten aus erreichbar ist. Das jedenfalls berichtet Lindows-CEO Michael Robertson. Ihn habe ein entsprechendes Schreiben von Microsoft erreicht.
Hintergrund ist das jüngste Gerichtsurteil in der seit Jahren gepflegten Auseinandersetzung: Lindows.com darf seit Beginn des Jahres in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Schweden nicht mehr unter dem eigentlichen Namen firmieren. In der Folge sah der Plan von Lindows vor, dort künftig als „Lin—s.com“, gesprochen „Lindash“, aufzutreten. Besucher aus den Benelux-Staaten werden gleichzeitig auf der Lindows-Startseite darauf hingewiesen, dass weder Ihr Besuch noch der Erwerb von Lindows-Produkten erlaubt ist.
Während der Lindows-CEO darauf pocht, dass man bestimmte Regionen dieser Erde nur schwerlich vom Besuch einer Site abhalten könne, beharrt Microsoft auf dem Vollzug des Urteils. Andernfalls würden besagte 123.000 Dollar fällig – Tag für Tag.
Der Kampf zwischen den beiden Unternehmen wogt seit Dezember 2001, als Microsoft dem Konkurrenten aufgrund von Verwechslungsgefahr die Bezeichnung „Lindows“ verbieten wollte. Bei der Auseinandersetzung geht es grundsätzlich um die Frage, inwieweit „Windows“ ein schützenswerter Markenname ist.
Der Redmonder Riese wollte eine einstweilige Verfügung gegen das kalifornische Unternehmen erreichen, was jedoch von US-Gerichten zweimal abgelehnt worden war. Ende Januar aber hatte ein Amsterdamer Gericht bestätigt, dass die Open Source-Firma mit den Begriffen Lindows, Lindows.com und LindowsOS gegen eingetragene Markenrechte Microsofts verstoße. Anfang Dezember hatten Gerichte in Schweden und Finnland ähnlich entschieden.
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