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Novell: „Linux ist ein Quickwin“

ZDNet: Richtet sich Ihr Linux-Momentum mehr gegen Unix oder gegen Windows?

Nebgen: Ich will mich nicht gegen jemanden positionieren, sondern immer für den Kunden. Um das zu tun, kommt es schon mal vor, dass ich gegen jemanden argumentieren muss. In der Regel ist dann Microsoft involviert. Aber es könnte auch eine Sun und Solaris sein – das kann sich je nach Firmensituation des Kunden schnell ändern. Beispiel IBM: Mit der geh ich – ich sag mal so – die eine Woche ins Bett, und am Wochenende wird vielleicht gestritten. Das ist halt Business.

ZDNet: Nachgefragt: Wo glauben Sie werden Sie künftig mehr Wachstum erzielen? Im Unix-Segment oder im Windows-Umfeld? Studien von Gartner und Konsorten zeigen uns ja, dass Linux hauptsächlich als Ersatz für Unix-Systeme Boden gut macht.

Nebgen: Ich denke, dass wir in beiden Lagern dazu gewinnen werden. Aber Sie haben Recht: Es führt bei den Kunden zu schnelleren Ergebnissen, Unix-Altsysteme wie Solaris durch Linux zu ersetzen. Wir nennen das „Quickwins“. Die Ablösung von Microsoft-Systemen wird aber in großem Maße auf uns zukommen. Sie müssen sich nur mal mit Kunden unterhalten, wie lange ihre Rahmenverträge mit Microsoft laufen – da können Sie sich ausrechnen, wann die sich mit Alternativen beschäftigen. Die Diskussionen drehen sich vorrangig um den Server, teilweise aber auch um die Clients. Laut den von Ihnen angesprochenen Gartner und Kollegen wird Linux in den kommenden fünf Jahren das einzige Betriebssystem mit Wachstumsraten sein.

ZDNet: Kurzfristig also Unix, mittel- und langfristig dann Windows, richtig?

Nebgen: Das ist das, was uns Kunden signalisieren. Die investieren ja nicht in Evaluation und Tests um anschließend ‚blinder Alarm‘ zu rufen.

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ZDNet.de Redaktion

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