Hollywood: Piraterie in den eigenen Reihen

Hollywood hat jetzt Filmpiraterie in den eigenen Reihen entdeckt. Wie das Wall Street Journal heute berichtet, wurde ein Piratenring enttarnt, dessen Spuren zu Twentieth Century Fox führen. Eine Handvoll von Twentieth-Century-Fox-Angestellten sowie ein ehemaliger Vertragsbediensteter wurden als User eines Servers ausgemacht, auf dem raubkopierte Software, Computerspiele und Spielfilme gefunden wurden.

Nach dem WSJ-Bericht wurde damit ein Alptraum für die Filmindustrie wahr. Bisher war Raubkopie immer nur ein Thema, das in den Randbereichen von Hollywood passiert ist. So wurde etwa ein ehemaliger Oscar-Juror als Urheber einer Reihe von raubkopierten Filmen überführt, die über das Internet verbreitet wurden. Nun ist es aber das erste Mal, dass ein derartiger Fall ins „Herz von Hollywood“ führt.

Auf die Spur der Filmpiraten in den eigenen Reihen kam Fox eher zufällig. Das Filmstudio hatte eine interne Untersuchung gestartet, nachdem per E-Mail sensitive Unternehmensinformationen wie Gehaltstabellen zirkuliert waren. Bei den Nachforschungen stießen Sicherheitsbeauftragte auf einen Server, auf dem raubkopierte Filme und Software gespeichert waren. Bei einer Hausdurchsuchung bei einem der Angestellten wurde darüber hinaus gestohlene Software entdeckt, mit der die Vervielfältigung und Abspeicherung von Spielfilmen etwa auf DVDs möglich ist.

Unter den gefundenen raubkopierten Filmen waren nicht nur eigene Produkte, sondern auch Streifen von Walt Disney und Sony. Fox sprach in einer ersten Reaktion von „null Toleranz für derartige Delikte“. Besonders empört ist das Filmstudio offenbar nicht nur darüber, dass eigene Angestellte zu den Piraten zählen, sondern auch darüber, dass sie die eigene Technologie des Studios für ihr Tun benutzt haben. Die Täter sollen mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft, fordert Fox.

ZDNet.de Redaktion

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