Die KPN-Tochter E-Plus hat Anfang März neue Tarife eingeführt, die Gespräche ins Festnetz für drei Cent pro Minute ermöglichen. Das Düsseldorfer Unternehmen will damit das Handy zum Telefon Nummer eins machen. Im Interview verkündete Uwe Bergheim, dass sein Unternehmen eine Flatrate auch für die UMTS-Nutzung mit dem Notebook einführen will.
ZDNet: Die neuen Drei-Cent-Tarife machen das Telefonieren vom Handy ins Festnetz deutlich günstiger. Die andere Richtung bleibt aber zu teuer für längere Gespräche. Wird E-Plus an dieser Stelle aktiv werden, zum Beispiel durch die Einführung einer Homezone wie es der Konkurrent O2 macht?
Uwe Bergheim: Bei uns ist ganz Deutschland eine Homezone. Wir werden unseren Kunden daher keine Festnetznummer zur Verfügung stellen. Wir glauben, dass die Preise für Gespräche vom Festnetz zum Mobilfunknetz sich nach unten entwickeln werden. Diese Terminierungsentgelte sind in der Diskussion.
ZDNet: Sie haben auf der Pressekonferenz gesagt, dass jeder, der nicht Kunde bei Ihnen ist, Geld zu verschenken hat. Will E-Plus sich als Billiganbieter aufstellen?
Bergheim: Wir sind seit zehn Jahren der günstigste Anbieter auf dem deutschen Markt. Wir sehen uns aber nicht als Billigheimer. Die Kunden vergleichen in vielen Bereichen, sei es beim Autokauf oder im Supermarkt. Warum sollten sie dann beim Handy mehr bezahlen als notwendig?
ZDNet: Wenn man sich die E-Plus Kundenzahlen ansieht, dann haben aber viele Deutsche Geld zu verschenken. Was läuft falsch?
Bergheim: Es gibt bei vielen Kunden immer noch das alte Vorurteil, dass unser Netz nicht so gut ausgebaut ist wie die D-Netze. Wir investieren in diesem Jahr noch mal 400 Millionen Euro in unser GSM-Netz und wir werden damit überall in Deutschland eine sehr gute Netzversorgung anbieten können. Dann wollen wir die Kunden mit unseren neuen Tarifen wie dem Drei-Cent-Tarif und den Time&More-Angeboten überzeugen.
ZDNet: Time&More, das Angebot mit Inklusiv-Minuten, wurde inzwischen von T-Mobile und Vodafone übernommen. Sehen Sie deswegen Handlungsbedarf bei Ihrem Angebot?
Bergheim: Es ist für uns ein schönes Kompliment, dass der Marktführer unsere Idee kopiert. Wir sehen dennoch keinen Handlungsbedarf, denn bei uns kann der Kunde nicht verbrauchte Inklusiv-Minuten in den nächsten Monat übernehmen und für 15 Cent pro Minute in alle deutschen Netze telefonieren. Das bietet die Konkurrenz nicht.
ZDNet: Ein großes Thema in diesem Jahr wird UMTS. Drei Anbieter haben erste Tarife vorgestellt und den Preis für die Datenkarte genannt. E-Plus hat bislang keine Preise genannt. Was ist der Grund?
Bergheim: Wir halten an unserer Strategie fest, dass wir Preise immer erst dann bekannt geben, wenn die Produkte auf den Markt kommen. Wir werden aber auch bei UMTS mit einem aggressiven Preis an den Start gehen. So wollen wir eine Flatrate starten, mit der unsere Kunden mit dem Notebook mobil ins Internet gehen können.
ZDNet: Wird es über die Flatrate hinaus volumen- oder zeitabhängige Tarife für die Datennutzung mit UMTS geben?
Bergheim: Das steht noch nicht endgültig fest. Im Internet-Bereich kommen viele User inzwischen gut mit Volumentarifen umgehen. Beim Mobilfunk sind die meisten aber Minutentarife gewohnt. Entscheidend ist, dass die Tarife so günstig sind, dass sie die Nutzung der Datendienste nicht bremsen.
ZDNet: Wird man die bisherigen GPRS-Tarife auch mit UMTS nutzen können?
Bergheim: Auch dies ist noch nicht entschieden.
ZDNet: Neben UMTS ist WLAN eine häufig genannte Technik, wenn es um mobile Datendienste geht. E-Plus will sich dabei auf Partner verlassen und keine eigene Infrastruktur aufbauen. Ist es nicht riskant, diese Technik nur über Kooperationspartner anzubieten?
Bergheim: WLAN ist eine stationäre Technik und damit ist WLAN keine mobile Datentechnik. Ich kann dann ja auch gleich DSL nehmen, wenn ich an einem festen Standort bin. Wir glauben daher, dass WLAN ein Markt mit geringen Umsätzen sein wird, daher machen Ausgaben in diesem Bereich wenig Sinn. Wirkliche Mobilität wird es nur mit UMTS geben. Wir werden unseren Kunden aber WLAN dort anbieten, wo diese stationär arbeiten.
ZDNet: Seit Jahren wird über UMTS gesprochen, aber auch auf der CeBIT 2004 gibt es bei den Netzbetreibern keine UMTS-Handys, die man kaufen kann. Wann will E-Plus solche Telefone in den Handel bringen?
Bergheim: Es gibt inzwischen UMTS-Geräte, die in Funktion, Akkulaufzeit und Gewicht den GSM-Modellen nahe kommen. UMTS ist in diesem Jahr in der Realität angekommen und wir werden in absehbarer Zeit – ich spreche von ein paar Monaten – solche Endgeräte anbieten. Im Weihnachtsgeschäft wird es die ersten Geräte in unseren Shops geben.
ZDNet: Große Umsätze im UMTS-Bereich wird man damit aber kaum erreichen, richtig?
Bergheim: Das ist korrekt. UMTS wird in 2004 in unseren Geschäftszahlen kaum eine Rolle spielen.
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