Auf dem französischen Kabel-TV-Markt ist der lang erwartete Konsolidierungsprozess in Gang gekommen. France Telecom und Canal Plus, die TV-Gesellschaft des Medienriesen Vivendi Universal, haben ein Übereinkommen über die Fusion ihrer Kabel-TV-Gesellschaften getroffen. Durch die Fusion wird der größte Betreiber auf dem französischen Markt entstehen. Die neue Gesellschaft soll offen für Beteiligungen anderer Firmen sein, die beiden Mütter wollen aber auch in Zukunft jeweils 20 Prozent an dem Unternehmen halten.
Die Übereinkunft von France Telecom und Vivendi kommt nur wenige Tage, nachdem der US-Konzern Liberty Media ein Offert für die Übernahme von Noos, des bisher größten französischen Kabel-TV-Betreibers, abgegeben hat. Liberty Media dürfte auch, berichtet die Financial Times, ein möglicher Interessent an einer Beteiligung an dem neuen, durch die Kabel-Fusion von France Telecom und Vivendi entstehenden Unternehmen sein.
Durch die Fusion würde der größte Kabelnetz-Betreiber Frankreichs mit geschätzten 1,7 Millionen Abonnenten und einem Umsatz von rund 400 Millionen Euro entstehen. France Telecom bezeichnete die Fusion als Teil der Bestrebungen, seine Aktivitäten auf dem Kabelmarkt in geordneter Weise zu reduzieren. Das von den beiden Konzernen unterzeichnete Memorandum of Understanding über die Fusion gilt bis zum Jahresende.
Vivendi und Canal Plus gaben darüber hinaus bekannt, ihren 46,4-prozentigen Anteil am Sportsender Sportfive verkaufen zu wollen. Käufer soll die Investorengruppe Advent International sein. Der Deal hat nach einen Angaben Vivendis einen Wert von 560 Millionen Euro. Mit dem Verkaufserlös sollen die Schulden des Konzerns weiter reduziert werden.
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