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Software für kleine Unternehmen: Microsoft Small Business Server 2003

Bearbeitungsgeschwindigkeit und Rechenkapazität dürften für die meisten kleinen Unternehmen eher von nachrangiger Bedeutung sein, so dass für diesen Test die Durchsatz-Performance des SBS 2003 außen vor gelassen wurde. Abgesehen davon war die Performance während der Tests durchaus zufriedenstellend, wenn nicht allzu viele Benutzer aktiv waren.

Die Tests wurden mit einem Dell PowerEdge 400SC mit 2,4-GHz-Pentium 4-Prozessor, 1-GB-DDR-RAM und zwei 120-GB-Festplatten durchgeführt. Man sollte sich durch den Preis von 689 Euro für den Server nicht in die Irre führen lassen, denn schließlich kommen noch RAM, Festplatten, Band-Backup, Software und weitere eventuell gewünschte Features hinzu, so dass man für einen ordentlichen Small Business Server mit mindestens 2600 Euro rechnen muss. Die genauen Anforderungen hängen davon ab, wie viele Benutzer das System unterstützen soll.

In Bezug auf die Zuverlässigkeit gab es keine Probleme mit SBS und der Server stürzte nie ab. Zwei Mal musste der Server allerdings neu gestartet werden, als die Web-Browser auf den Desktop-Clients aus unerfindlichen Gründen keine Internetverbindung mehr herstellen konnten, obwohl andere Anwendungen ordnungsgemäß funktionierten.

Außerdem erwies sich die Firewall in der Standard Edition als etwas empfindlich, was ihre Einstellungen anbelangte, weshalb man diese nach dem anfänglichen Setup besser nicht mehr ändern sollte. Eine bessere Lösung wäre die Verwendung einer externen Firewall, die mehr Flexibilität als die Standard Edition bietet. Die hier nicht getestete Premium Edition enthält nach Auskunft von Microsoft eine bessere integrierte Firewall.

Service und Support

Die Service- und Support-Optionen für Small Business Server 2003 sind recht kompliziert und hängen davon ab, wie und wo man den Server erworben hat.

Wenn man SBS 2003 direkt von Microsoft kauft und selbst installiert, hat man kostenlosen Zugriff auf von Microsoft moderierte Support-Foren, muss aber für individuellen telefonischen und Online-Support bezahlen. Microsoft beobachtet die Support-Foren und verspricht eine Antwort innerhalb von 48 Stunden. Man kann auch Support-Verträge mit Microsofts zertifizierten Support-Partnern abschließen.

Wenn man SBS zusammen mit einem neuen Server von einem OEM erwirbt, ist der Hersteller für Service und Support zuständig. Dell bietet 30 Tage kostenlosen telefonischen Support für Einrichtung, Installation und Problembehebung zusammen mit jeder Lizenz. Zusätzlicher telefonischer Support ist von Dell entweder pro Vorfall oder für einen bestimmten Zeitraum erhältlich
(bei einer maximalen Anzahl von Vorfällen). HP bietet 90 Tage kostenlosen telefonischen oder Online-Support für jede SBS 2003-Lizenz.

Viele kleine Unternehmen werden SBS 2003 auch über einen VAR (Value-Added Reseller) erwerben. Microsoft bietet ein Online-Verzeichnis, mit dem man den nächstgelegenen VAR finden kann. Die Support-Optionen hängen in diesem Fall vom gewählten VAR und dessen Partner-Status ab.

Fazit

Das Software-Paket kostet umgerechnet ungefähr 120 Euro pro Arbeitsplatz und enthält Dienste für E-Mail und Zusammenarbeit, einen Internet-Zugang mit Firewall, Web- und Intranet-Server und Funktionen für geschützte Datenspeicherung sowie Drucken und Faxen. Wenn man noch etwas drauflegt, erhält man bessere Sicherheitsfunktionen und die Fähigkeit, Geschäftsanwendungen auf SQL Server 2000 ausführen zu können. Wer nur einfach E-Mail-, Druck- und Datei-Dienste benötigt findet für Linux und Mac OS ganz ähnliche Lösungen. Aber SBS wird zu einem attraktiven Preis angeboten, ist besser integriert und bietet standardmäßig mehr Funktionen.

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ZDNet.de Redaktion

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