Die deutsche IT-Branche hat im vergangenen Jahr insgesamt 70.000 Arbeitsplätze eingebüßt. Deutschland gerate als Hightech-Standort gegenüber Ländern mit niedrigem Gehaltsniveau mehr und mehr ins Hintertreffen, sagte IBM-Deutschland-Chef Walter Raizner gegenüber der Financial Times Deutschland (FTD).
Offshoring, also die Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, sei ein Thema für jede Industrie und jede Branche, betonte Raizner. Gut ausgebildete Software-Entwickler verdienen in Schwellenländern wie Indien, China, Rumänien oder Russland nur ein Drittel des Gehalts eines deutschen Angestellten. Ein weiterer Grund für den Arbeitsplatzabbau in Deutschland sind für Raizner die besseren Rahmenbedingungen im Ausland: „Eine der Hauptursachen der Arbeitslosigkeit sind die inflexiblen Arbeitsmarktgesetze.“
„Wenn wir da nicht mitziehen, dann sind wir nicht wettbewerbsfähig, verlieren Marktanteile und letztendlich einen Teil der Arbeitsplätze in Deutschland“, verteidigte auch SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann entsprechende Outsourcing-Pläne. Bei der Auslagerung gehe es auch darum, von einem erwarteten Wachstum in einer Region zu profitieren, betonte Siemens-ICN-Chef Thomas Ganswindt. Erst gestern, Montag, waren Siemens-Pläne bekannt geworden, wonach die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland „im fünfstelligen Bereich“ reduziert werden soll.
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