Es scheint, dass Microsoft den Druck spürt, denn das Unternehmen senkte vergangenes Jahr in Thailand die Preise seiner Produkte, obwohl es zuvor verkündet hatte, die Preisgestaltung weltweit auf dem gleichen Niveau zu halten. Ein Paket mit Windows und Office wird nun für umgerechnet etwas über 30 Euro verkauft, nachdem die Regierung Pläne zur Förderung von Open Source angekündigt hatte. 2002 senkte Microsoft den Preis für einige seiner Softwareerzeugnisse um schätzungsweise 26 Prozent, nachdem die Fair Trade Commission von Taiwan eine sechs Monate andauernde Ermittlung durchgeführt hatte. Die Kommission untersuchte die örtlichen Geschäftspraktiken von Microsoft und stellte die Frage, ob das Unternehmen seine beherrschende Marktposition missbraucht habe, um die Preise seiner Produkte künstlich hoch zu halten.
Die folgenden Punkte könnten für Unternehmen von Nutzen sein, wenn sie es mit Microsoft zu tun haben:
1. Alternativen erforschen. Tausende von Unternehmen und Regierungsbehörden auf der ganzen Welt arbeiten mit so genannten Legacy-Systemen oder stellen auf das frei verfügbare Betriebssystem Linux um. Man kann so Tausende Dollars an Lizenzgebühren sparen und erhält einen gewissen Schutz vor den Sicherheitslücken, die mit Windows einhergehen.
2. Wenn Ihre Geschäftsumgebung die Nutzung der Office-Bürosoftware von Microsoft erfordert, bestehen Sie darauf, nur die Software zu kaufen, die Sie wirklich benötigen. Letztes Jahr bot Microsoft der Stadt München in einem Aufsehen erregenden Fall an, für einige PCs lediglich Microsoft Word ohne die anderen Anwendungen aus der Office Suite zu erwerben.
3. Verlassen Sie sich nicht auf die gängige Ansicht, dass Sie mit Microsoft auf der sicheren Seite stehen. In Zukunft werden Unternehmen Produkt-Upgrades vornehmen müssen, die dazu Microsofts .NET-Vision fördern sollen. Unternehmen, die Exchange 5.5 und Windows NT nutzen, sehen einem erzwungenen Upgrade entgegen, da Microsoft Ende 2004 die Unterstützung für Windows NT einstellt. Besonders schön ist der Migrationspfad ohnehin nicht. So erfordert zum Beispiel der Wechsel zum zukünftigen Kodiak Messaging Server mindestens eine Aktualisierung für Active Directory, ein weiteres Office-Upgrade, die Yukon-Datenbank sowie neue Tools für die Entwicklung von Anwendungen.
Die Kunden müssen häufig mehrere Produkte erwerben, um eines davon zum Laufen zu bringen. Nehmen wir die CRM-Anwendung von Microsoft als Beispiel. Der Nachteil (bzw. der Vorteil für Microsoft) liegt darin, dass man auf allen Ebenen Microsoft-Produkte einsetzen muss, damit Microsoft CRM funktioniert.
Letzten Endes lässt sich trotz aller Marketingbotschaften von Microsoft nicht leugnen, dass sich das Unternehmen der bevorstehenden Veränderungen bewusst ist. Die Kunden wollen nicht auf Gedeih und Verderb an ein System gebunden sein. Sie wollen die Hardware und die Software, die ihren Bedürfnissen am besten entspricht, flexibel auswählen können. Taten sagen hier mehr als Worte und immer mehr Unternehmen und Regierungen stimmen mit ihren Brieftaschen ab – gegen den Giganten Microsoft.
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