Zwar will sich Sun Microsystems auch künftig nicht nur auf E-Mails verlassen, das gute alte Telefon hat nach Ansicht der Java-Erfinder jedoch ausgedient. An seine Stelle soll künftig ein VoIP-basiertes (Voice over IP) Gerät für die Sprachkommunikation sorgen.
Der bisher nur als Prototyp bestehende Telefonersatz basiert auf Suns Java-Card-Technologie. Dabei handelt es sich um so genannte Smart Cards, auf denen kleine Java-Applets gespeichert sind. Diese Programme ermöglichen dann in Verbindung mit dem in der Entwicklung befindlichen Gerät das Telefonieren über IP-Netze wie das Internet.
Was sich schon auf der CeBIT abgezeichnet hatte, wird auf der diese Woche in den USA stattfindenden TK-Messe CTIA Wireless 2004 zur Gewissheit: Telefonieren über Computernetze steht vor dem großen Durchbruch. Bislang wird die Technologie überwiegend von großen Telefon-Providern eingesetzt, die damit ihre Kosten senken. Der Endanwender bemerkt davon jedoch meistens nichts. Inzwischen hat VoIP aber das heimische Telefon erreicht. So wurden auf beiden Messen zahlreiche Endgeräte vorgestellt, die auch dem normalen Konsumenten niedrigere Telefonrechnungen und andere interessante Funktionen bescheren sollen.
Aber nicht nur auf normale Telefonate hat die Technologie Auswirkungen. Erste US-Mobilfunkprovider bieten bereits eine als Push-to-Talk bezeichnete Dienstleistung an, die ein entsprechend ausgestattetes Handy zu einem Walkie-Talkie macht.
Auch Cisco Systems, schon heute einer der ganz großer Player im Geschäft mit VoIP-Telefonen, zeigt sich von den Erfolgsaussichten überzeugt. Da sich VoIP-Daten überall dort hinleiten lassen, wo ein Internetanschluss besteht, spricht der Konzern von IP-Mobility.
Cisco-CEO John Chambers verspricht sich jedenfalls ein ganz großes Geschäft. „Meine Manager sagten mir, dass IP-Mobility in drei bis fünf Jahren ein Markt mit einem Volumen von einer Milliarde Dollar sein könnte. Ich sagte ihnen, sie müssen in größeren Kategorien denken.“
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