Mit Purzelpreisen und viel PR hat Plus in den letzten beiden Jahren zahlreiche Volks-PCs verkauft. Deren Hersteller 4MBO ist jetzt insolvent, erste Meldungen über eine Liquidation wurden vom Unternehmen gegenüber ZDNet jedoch zurück gewiesen. Für die Käufer der alten Volks-PCs und -Notebooks bleibt ein Problem: Wie geht es mit der Garantie weiter? ZDNet hat nachgefragt.
Die alte 4MBO-Hotline ist zwar noch geschaltet, allerdings wird dem Kunden bei technischen Problemen nur noch telefonischer Support gewährt. „Wir können den Leuten nur Ratschläge geben, aber nicht mehr den Defekt beheben“, so 4MBO-Sprecher Eberhard Kaiser. Im Klartext heißt es: Wenn derzeit bei einem Volks-PC oder Volks-Notebook von 4MBO das Netzteil ausfällt oder die Festplatte defekt wird, schaut der Kunde zunächst in die Röhre.
Hinter den Kulissen wird aber laut Kaiser fieberhaft an einer Lösung gearbeitet, um den Support trotz Insolvenz aufrecht zu erhalten. Dies bestätigte auch die Sprecherin der Handelskette Plus, Nicole Dinter, auf Anfrage. Sie sicherte außerdem dazu, dass niemand mit seinen PC-Problemen allein gelassen werden sollte. Einzelfälle würden derzeit kulant geregelt. Bis auf weiteres helfe eine Plus-Hotline unter 01805 / 514000 bei Problemen mit der Hardware des insolventen Herstellers.
Wann genau eine endgültige Regelung gefunden wird, sei derzeit noch unklar. Die Gespräche sind laut Dinter „in einer heißen Phase“ und sollen in Kürze abgeschlossen werden. Positiv außerdem: Plus will die von 4MBO versprochene Garantiezeit einhalten. So wurde der Volks-PC vom Februar 2003 mit drei Jahren Garantiezeit ausgeliefert, gesetzlich vorgeschrieben sind nur zwei Jahre. „Natürlich halten wir die Versprechen, die wir unseren Kunden gegeben haben“, so Dinter. Wer drei Jahre Garantie zugesichert bekommen habe, werde diese auch bekommen.
Meldungen über eine angebliche Liquidation stellen sich indes als falsch heraus: „Wenn wir an diesem Punkt wären, müssten wir das selbst per Adhoc verkündigen“, so Unternehmenssprecher Eberhard Kaiser. Derzeit befinde man sich in schwierigen Verhandlungen, die sich aber noch einige Wochen hinziehen könnten. Er gesteht ein, dass auch eigene Fehler zur Krise des Unternehmens geführt hätten. Allerdings habe 4MBO nicht den Puffer wie Branchenriese Medion, um eine solche Krise auszusitzen: „Wir hätten nur ein paar Monate zusätzlich gebraucht – dass es anders kam, ist bitter, aber nachvollziehbar“, so Kaiser.
Er geht davon aus, dass nicht nur Plus, sondern auch die anderen Distributoren von 4MBO-Produkten wie Aldi und Real für die Garantie einspringen werden: „Sonst haben diese Händler ein enormes Image-Problem“.
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