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Update ohne Katastrophe: BIOS professionell flashen

Der Wechsel von Chips auf einem unter Spannung stehenden System ist alles andere als unkritisch. Auch wenn beim geöffneten Rechner keine spannungsführenden Teile mit teilweise lebensgefährlicher Netzspannung zugänglich sind, kann immerhin ein Kurzschluss durch eine unachtsam fallen gelassene Schraube oder ein metallisches Uhrenarmband zur Zerstörung des Mainboards oder anderer Bauteilen führen. Auch das versehentliche Bewegen von Komponenten wie Steckkarten, CPU oder Speicherbausteinen kann fatale Folgen haben. Zudem besteht eine Verletzungsmöglichkeit durch heiße Oberflächen oder ungeschützte Lüfterräder.

Am sichersten gestaltet sich der Update-Prozess, wenn das Mainboard aus dem Rechnergehäuse ausgebaut wird und auf einer gut zugänglichen Arbeitsplatte mit einer Mindestbestückung an Speicher, Steckkarten und CPU-Leistung betrieben wird. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass das Mainboard nicht auf irgendwelchen leitenden Teilen wie Disketten, Schraubendrehern, Anti-Statik-Folien oder ähnlichem liegt.

Neben Kurzschlüssen sind auch elektrostatische Aufladungen eine große Gefahr für die Elektronik, insbesondere für den BIOS-Chip. Daher sollte man im Umgang mit diesen hochempfindlichen Bauteilen unbedingt ein geerdetes Armband tragen, um gefährlich Spannungen abzuleiten. Es empfiehlt sich in jedem Fall eine Unterlage wie ein dickeres Magazin, um auch den Tisch vor Kratzern durch die spitzen Lötenden an der Unterseite des Mainboards zu schützen.

Darüber hinaus ist ein gewisser Abstand zur Tischplatte notwendig, um den nach unten überstehenden Slot-Blechen von Grafikkarten oder anderen Karten genügend Platz zu bieten. Außer einem 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk ist keinerlei Plattenperipherie notwendig, um das BIOS zu flashen. Vor allem auf USB-Geräte sollte man während dieser Prozedur verzichten.

Als nicht unbedingt notwendig, aber in der Praxis als sehr hilfreich hat sich erwiesen, den BIOS-Chip vor dem Einschalten aus seinem Sockel auf dem Mainboard zu lockern, so dass er nur noch mit den Spitzen die Kontakte berührt. So braucht bei laufendem Rechner nicht mehr gewaltsam auf der Platine mit Werkzeugen gehebelt zu werden. Bei Bausteinen mit DIP32-Gehäusen ist dieser Vorgang noch relativ einfach. Mit einem flachen Schraubendreher werden abwechselnd die beiden Enden des ICs leicht angehoben, bis der Widerstand spürbar nachlässt. Dabei dürfen jedoch die dünnen Pins nicht verbogen werden.

Die PLCC-Sockeln benötigt man ein eigenes Auszieh-Werkzeug, um die empfindlichen Kontakte nicht zu beschädigen. Auch hier hat der Elektronik-Fachmarkt preiswerte Angebote schon ab zirka 10 Euro. Diese Investition rechnet sich in jedem Fall, wenn man bedenkt, dass ein Board mit beschädigtem ROM-Sockel nicht mehr zu gebrauchen ist.

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ZDNet.de Redaktion

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