Drei Wochen war Frank-Jürgen Weise als neuer Chef der Bundesagentur für Arbeit im Amt, da wurde Ende Februar ruchbar, dass es beim Online-Projekt „Virtueller Arbeitsmarkt“ zu einer Kostenexplosion gekommen ist: statt wie ursprünglich geplant 65 Millionen sollen nun bis 2008 rund 165 Millionen Euro anfallen.
Weise selbst sprach zudem von Unregelmäßigkeiten bei der Auftragsvergabe an die IT-Beratungsfirma Accenture, die für den Aufbau des Stellenmarktes verantwortlich zeichnete. Gemeint war damit offenkundig Projektleiter Jürgen Koch, dem ein Verhältnis zu einer am Projekt beteiligten Accenture-Angestellten nachgesagt wurde. Aufträge in Höhe von 15 Millionen Euro sollen ohne Genehmigung vergeben worden sein. Vorstand Alt von der BA enthob daraufhin den zuständigen Projektleiter Koch von seiner Funktion und stoppte den weiteren Ausbau des Virtuellen Arbeitsmarkts.
Einblick in die Arbeitsweise der Behörde sowie in den Aufbau der Bundes-Stellenbörse kann Kai-Uwe Deininger, Managing Director der Jobbörse Monster.de, vorweisen. Er ist seit Jahren im Markt für Stellenvermittlungen sowie als Leiter der Initiative Arbeitsmarkt im eco-Verband engagiert. ZDNet sprach mit ihm auf der CeBIT in Hannover.
ZDNet: Monster ist auf der CeBIT nicht mit einem eigenen Stand vertreten?
Deininger: Wir haben einen Stand in Kooperation mit der Initiative Mittelstand in Halle 1, denn wir sind quasi auf den Mittelstand fokussiert. In Halle 1 erwarten wir 5000 Firmenvertreter, die wir überzeugen wollen, dass unser Produkt das Recruiting-Modell der Zukunft ist. Wir haben darauf verzichtet, einen dedizierten eigenen Stand aufzubauen, um uns im Rahmen einer zielgruppenspezifischen Marketing-Initiative – an der die Deutsche Messe mit beteiligt ist – zu zeigen.
Lösung soll den Aufbau des EuroStacks unterstützen, der Europas souveräne digitale Infrastruktur werden soll.
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