Apple und Adobe haben viele Gemeinsamkeiten. Ihre Stammhäuser befinden sich im selben Postleitzahlengebiet, sie haben die gleiche Zielgruppe und ihre Geschäftsbeziehungen reichen bis in der Anfangstage der PC-Technologie zurück.
In letzter Zeit sind die Beziehungen zwischen den beiden Unternehmen jedoch frostiger geworden. Da Apple sein Produktportfolio im Bereich Content Creation stark ausgedehnt hat, blieb Adobe nicht anderes übrig, als sich in einigen Bereichen von der Mac-Plattform zu verabschieden. So sind die Produkte Adobe Framemaker und das Videobearbeitungsprogramm Premiere nicht mehr für die Mac-Plattform verfügbar. Neue Produkte wie Atmosphere, Photoshop Album oder Encore wurden nur noch als Windows-Version auf den Markt gebracht.
Auch die Tatsache, dass Adobe der mangelnden Leistungsfähigkeit von Apples G4-Prozessoren eine eigene Website gewidmet hatte, trübte die Stimmung ein. Adobe stellte auf der Website die teilweise erheblichen Performance-Unterschiede zwischen Intel-basierten PCs und Apple-Rechnern dar. Bei Benchmarks wie Video-Bearbeitung, die für die Zielgruppe von Apple relevant sind, gingen die Rechner der von Steve Jobs gegründeten Firma regelrecht unter. Mit den seit Spätsommer letzten Jahres verfügbaren G5-Systemen hat sich dies zwischenzeitlich wieder geändert.
Adobes CEO Bruce Chizen will von einer Eiszeit zwischen den Unternehmen jedoch nichts wissen. „Wir haben gute Beziehungen zu Apple. Ich habe gute Kontakte zu Steve Jobs. In Bereichen, in denen wir konkurrieren, tun wir das mit vollem Einsatz, in Bereichen, in denen wir Partner sind, ebenfalls.“
Wie sich die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren entwickelt, hängt von den Ambitionen der beiden Unternehmen ab. Sollte Apple seine Produktpalette im Bereich Content-Creation weiter ausbreiten, könnte sich Adobe irgendwann vielleicht ganz von der Mac-Plattform verabschieden.
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