Der Softwarehersteller Oracle hat in einer Anhörung vor EU-Vertretern um die Zustimmung zur Übernahme von Peoplesoft geworben. Die EU sieht bei dem Deal wettbewerbsrechtliche Probleme und will am 11. Mai eine endgültige Entscheidung treffen.
Sowohl der Softwarehersteller SAP als auch Peoplesoft-Kunden äußerten sich in der Anhörung zu dem geplanten Deal. Zwar seien solche Anhörungen grundsätzlich vertraulich, Außenstehende könnten jedoch daran teilnehmen, wenn die jeweiligen Unternehmen keine Einwände dagegen haben. SAP ging es laut eigenen Angaben nicht darum, den Peoplesoft-Deal zu verhindern, sondern wollte die bei der Entscheidung der Behörde wichtige Definition des Marktes ins richtige Licht rücken.
Die EU-Wettbewerbsbehörde bemängelt an der geplanten Übernahme vor allem, dass sich die Zahl der Anbieter im Bereich Finanz- und ERP-Software von drei auf zwei verringern würde. Auch sei die Eintrittsbarriere in diesen Markt relativ hoch. Ähnliche Äußerungen gab es auch vom US-Justizministerium, das der Transaktion ebenfalls ablehnend gegenübersteht.
Gegen die Entscheidung der US-Behörden hat Oracle bereits juristische Schritte angekündigt. Der Prozess soll am 7. Juni beginnen. Es gilt auch als sicher, dass Oracle im Falle einer negativen EU-Entscheidung entsprechende Rechtsmittel einlegen wird. Sollte es dem Unternehmen aber auch nur auf einem der beiden Kontinente nicht gelingen, die Behörden beziehungsweise die Gerichte von der Übernahme zu überzeugen, wäre der Deal hinfällig.
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