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Sun: RFID produziert jede Menge Datenmüll

ZDNet: Generelle Frage: Wo sehen Sie denn die größten Hindernisse für RFID?

Slogar: Was wir auf Workshops mit Kunden beobachten ist: Der Streit um Standards und Tags ist eigentlich nur ein Nebenkriegsschauplatz. Das eigentliche Problem stellt die Komplexität in der Implementierung des ganzen dar. Wenn ich mir als Unternehmen das Ziel setze, RFID für mich zu nutzen, dann kann das ja nicht nur Selbstzweck für die internen Prozesse sein. So kann ich anfangen, um zu lernen und Erfahrungen zu sammeln, aber irgendwann muss ich Unternehmensgrenzen überschreiten. Sie wollen Partner und Kunden einbinden, sonst würde das ja ad absurdum geführt. Die Komplexität dieser Integration wird dieser Tage noch unterschätzt. Erst wenn sich eine Firma damit auseinandersetzt wird ihr bewusst, wie hoch die Investitionen eigentlich sind, wie genau man auf das Investitionsvolumen achten muss – oft stellt sich die Frage, ob es den RFID wirklich sein muss oder ob nicht der Barcode ausreichend ist. Wo kann man also RFID wirklich gewinnbringend einsetzen? Man will dadurch wettbewerbsfähiger sein, Kosten einsparen, Standzeiten verkürzen – all das muss von Kunden reiflich überlegt werden. Da liegt das eigentliche Problem. Es kommen ja unglaubliche Mengen an Daten auf einen zu und es stellt sich weiter die Frage, wann ich denn welche Informationen wirklich brauche. Ich brauche ja nicht alle Daten zu einem Produkt über die gesamte Lieferkette hinweg, da fällt jede Menge Datenmüll an, mit dem ich mich belaste. Das sind die eigentlichen Probleme.

ZDNet: Ihre Wettbewerber haben uns gegenüber die Integration sowie die Kosten als Haupthindernisse genannt.

Slogar: Das freut mich, mit der Integration haben wir nämlich gar keine Schwierigkeiten. Was die Kosten betrifft: Im Lebensmittelbereich mögen die Kosten durchaus eine Rolle spielen, wenn ich mir aber beispielsweise den Konsumgüter- oder den Pharma-Bereich ansehe, in dem wir unter anderem zu Gange sind, dort wo hochwertigere Waren zum Einsatz kommen, da lohnt sich RFID auch schon heute. Die Proportion zwischen Tech-Kosten und dem Warenwert, etwa eine Injektionslösung, ein teures Schmerzmittel etwa führen dazu, dass sich das lohnt. Wenn ich den Tag in die Ampulle integrieren kann und damit sicherstelle, dass der Patient sie erhält, dann sind diese Kosten mehr als gerechtfertigt. Die Verhältnismäßigkeit spielt hier eine große Rolle.

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ZDNet.de Redaktion

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