Solider Einsteigerserver: HP Proliant ML110

Hewlett-Packard zielt mit dem nagelneuen ML110 speziell auf Kleinunternehmen ab und trifft damit nahezu ins Schwarze. HP beabsichtigte, einen Proliant-Server mit umfangreichen Erweiterungsmöglichkeiten und dem bewährten Support des Unternehmens zum Preis eines guten Desktop-PC auf den Markt zu bringen. Obwohl HP die Einrichtung hätte einfacher gestalten können: Dieser neue Server ist in puncto Preis, Funktionalität und Service-Optionen auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Einrichtung und Benutzerfreundlichkeit

Was Einsteigermodelle unter den Servern betrifft, verfolgt HP eine etwas ungewöhnliche Strategie: Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern, die ihre eigene Software für Verwaltungs- und Konfigurationsaufgaben beifügen, überlässt HP das alles dem Betriebssystem. Hierdurch spart man zwar Geld, verwendet dafür aber mehr Zeit auf die Einrichtung und Konfiguration des Proliant.

Die ersten Schritte mit dem neuen Server bestehen nämlich daraus, das jeweils installierte Betriebssystem zu konfigurieren. Hier wird standardmäßig Windows 2003 Small Business Server (SBS) verwendet. Bei einer Maschine mit vorinstalliertem Betriebssystem schaltet man also zunächst den Proliant ein und arbeitet sich dann durch die Konfigurationsassistenten des SBS hindurch. Dieser Test befasst sich mit der Hardware und nicht mit dem Betriebssystem, doch sollte man gewarnt sein: Microsoft setzt ein Netzwerk-Know-how voraus, über das viele Erstbesitzer von Servern nicht unbedingt verfügen.

Der Vorgang kann mehrere Stunden dauern und das Durchlesen zahlreicher Hilfe-Dateien erfordern. Diese sind zwar sehr informativ, doch ist man froh, wenn man mit der Lektüre fertig ist. Nach erfolgreicher Einrichtung steht ein Mehrbenutzersystem mit allen spezifizierten Diensten zur Verfügung: Webserver, Mailserver, FTP-Server, Applikationsserver und mehr. Lob und Tadel bezüglich der Einrichtung gebühren jedoch nicht wirklich HP, sondern Microsoft. HP hätte sie aber durchaus einfacher gestalten können.

Nachdem sich so viele Kleinunternehmen für Breitband-Internetanschlüsse entscheiden und ihre Server wahrscheinlich als Gateways verwenden, hätte HP auch daran denken können, standardmäßig eine zweite Ethernet-Karte zu integrieren. Ohne eine solche Karte muss der ML110 wie alle Client-PCs über einen Netzwerk-Switch geleitet werden, wobei alle Rechner eine private IP-Adresse verwenden. Das macht die Konfiguration noch wesentlich komplizierter, vor allem bei der Konfiguration der Webverbindungen für manche der SBS-Dienste.

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ZDNet.de Redaktion

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