EU-Verurteilung von Microsoft ist ein großer Fehler

Microsoft ist der Hersteller des am weitesten verbreiteten Betriebssystems der Welt. Aber offensichtlich ist Windows nicht das einzige Betriebssystem. Diese alternativen Betriebssysteme werden in einer Welt, in der Microsoft-Produkte vorherrschen, leichter zurechtkommen, wenn sie Zugang zu Microsofts Technologie haben, die ihnen erlaubt, ähnlich wie Microsofts eigene Produkte zu kommunizieren oder sich sogar genau entsprechend zu verhalten.

Ich bezweifle, ob es Aufgabe von Regierungen ist, diese Kompatibilität sicherzustellen. Microsoft hat das Windows Media Format nicht wegen Druck von Regierungsseite offengelegt, sondern weil das Unternehmen die Filmindustrie davon überzeugen wollte, es als Standard zu übernehmen. Dies liegt aber schon fast auf der Linie der ursprünglichen Idee von Kartellbestimmungen, wo es darum ging, den Kundennutzen mithilfe von konkurrierenden Märkten zu maximieren. In diesem Sinne sind die Aspekte der Entscheidung, die fordern, dass Microsoft wichtige Protokolle zu fairen und vernünftigen Bedingungen an Wettbewerber lizenziert, als „weniger schlecht“ einzustufen.

Ich bin froh, dass in der Entscheidung von Lizenzierung dieser Technologie die Rede ist. Microsoft hat das Recht, für den Zugang zu seinem geistigen Eigentum eine Gebühr zu verlangen – sicherlich sehr zur Bestürzung bestimmter Vertreter der Open Source/Free Software-Bewegung, die es wahrscheinlich lieber gesehen hätten, dass diese Art von Technologie ohne die Zahlung von Lizenzgebühren in öffentlichen Besitz überginge. Wie ich bereits in einem früheren Artikel argumentiert habe, ist das „Problem“ der Open Source-Bewegung mit lizenziertem (und gebührenpflichtigem) geistigen Eigentum hausgemacht und kann keinesfalls als Rechtfertigung für amtlich sanktionierten Diebstahl von Microsofts Eigentum herhalten.