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RealNetworks: Nicht nur Microsoft ist Schuld

Wenn Streaming Audio auch weiterhin beliebt ist, was Sport und andere Live-Ereignisse betrifft, hat das Napster-Phänomen das technologische Flaggschiff von RealNetworks gewissermaßen über Nacht als führendes Medium für Online-Musik abgelöst. Anstatt sich sofort dem neuen Trend anzuschließen, versuchte RealNetworks ein Streaming-Netzwerk zu entwickeln, mit dem die Effizienz des Multimedia-Vertriebs über das Internet erhöht werden sollte. Das Projekt kam nie aus den Startlöchern.

Schließlich richtete das Unternehmen 2001 einen eigenen Abonnement-Dienst für Musik ein: Zusammen mit drei großen Plattenfirmen wurde MusicNet gegründet. Der Dienst krankte allerdings an ungünstigen Lizenzvereinbarungen, welche die Inhalte stark beschränkten und den Kunden nur wenig Handlungsspielraum ließen.

Vor kurzem hat RealNetworks nun Erfolge mit einem anderen Musik-Service gemeldet, einem Streaming-Dienst namens Rhapsody, bei dem Datenströme auf Abonnementbasis vertrieben werden. Rhapsody fiel an RealNetworks, als das Unternehmen im vergangenen Jahr Listen.com für 36 Millionen Dollar in Aktien und Bargeld erwarb – nur wenige Wochen bevor Apple Computer die Branche mit der Eröffnung seines iTunes Music Store erschütterte.

Angesichts der Tatsache, dass RealNetworks lange Zeit das führende Unternehmen in Sachen Online-Musik war, kann man argumentieren, dass Real es niemals nötig gehabt haben sollte, mehrere Millionen Dollar auszugeben, um hier zu Rivalen aus der Computer- und der Elektronikbranche aufzuschließen.

„Die Popularität von Apples iTunes und deren Auswirkungen auf Listen.com könnten eine Rolle in der Strategie des Unternehmens spielen“, sagt Peter Harter, Unternehmer und ehemaliger Manager bei Netscape Communications und eMusic. „Es gibt viele, die derzeit um die Kontrolle dieses Marktes ringen.“

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ZDNet.de Redaktion

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