Online-Musik teurer als auf CD

Der bessere Preis für Online-Musik im Vergleich mit dem Kauf in einem Plattenladen wird in den USA von der Musikindustrie bereits in Frage gestellt. Branchenexperten haben den Preis beim Musikhandel im Internet bisher als wenig entscheidend für die Geschäftsentwicklung betrachtet, wobei sie sich vor allem auf den Billiganbieter Wal-Mart bezogen. Die US-Musikindustrie sieht das offenbar genauso, nur geht sie in die andere Richtung: Angesichts wachsender Musik-Verkäufe im Internet denken US-Labels schon über Preiserhöhungen nach, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) heute.

Bisher haben beinahe alle Online-Musikhändler für einen Song-Download 0,99 Dollar, für ein Album 9,99 Dollar verlangt. Billigster Anbieter ist Wal-Mart mit einem Preis von 0,88 Dollar für einzelne Songs. Nun haben aber Internet-Händler damit begonnen die Preise zu erhöhen, beobachtet das WSJ. So koste das neue Album „Fly or Die“ der Popband NERD beim Marktführer iTunes 16,99 Dollar, bei Napster 13,99 Dollar. Im CD-Format kostet das Album bei Amazon nur 13,49 Dollar. Diese Preiserhöhung bei Online-Musik sei auch bei anderen Musikalben festzustellen, berichtet das WSJ.

Die Preiserhöhung ist aber laut WSJ keineswegs nur auf die Online-Händler zurückzuführen, obwohl die Musiklabels genau auf diese verweisen. Bei allen Major Labels seien Überlegungen im Gange, die den Preis für Online-Musik vorsichtig nach oben schrauben wollen. Den Labels schwebt auch eine Erhöhung der Preise für Einzelsongs auf 1,25 bis 2,49 Dollar vor, so das WSJ. Es werde auch an Modellen gebastelt wie die Bündelung von Hits mit weniger beliebten Songs. Neue Songs und Alben sollen zunächst teurer sein und erst später billiger werden. Allerdings sei die Musikindustrie mit ihren Überlegungen vorsichtig, so das WSJ. In den USA hat sich der Musikmarkt nach einer langen Durststrecke gerade wieder erholt und der Musik-Download wächst beständig. Das zarte Pflänzchen soll daher nicht beschädigt werden.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

1 Tag ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

1 Tag ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

2 Tagen ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

3 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

3 Tagen ago