ZDNet: Wir haben viel über die Inder gesprochen. Welche kulturellen Probleme bereiten denn umgekehrt die deutschen Unternehmer Firmen wie TCS?
Biernacki: Es gibt viel gereiste Manager, die gern englisch sprechen; andere fühlen sich in der fremden Sprache nicht so sicher, auch wenn sie sie verstehen. Das kann dann schon zu Problemen führen. In Deutschland, das stark mittelständisch geprägt ist, mag das öfter vorkommen als in anderen Ländern. Es gibt sie aber auch in den romanisch geprägten Ländern wie Frankreich und Italien, weniger in Holland oder Skandinavien. Ungarn und Polen sprechen im Übrigen gern englisch. Unfair wäre es jedoch, hiesige Unternehmer an ihren amerikanischen Kollegen zu messen, die fast überall auf der Welt in ihrer Muttersprache reden können.
ZDNet: Wie geht man als Offshoring-Unternehmen mit den Arbeitsplatz-Ängsten um, wie sie derzeit sogar die USA umtreiben?
Biernacki: Das ist eine schwierige Diskussion. Im Vergleich zu anderen Bereichen wie die Bau- oder Textil-Industrie, hat die IT vergleichsweise wenige Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet – zumal es hier zu Lande nur sehr wenige Offshore-Projekte gibt. Aber ich nehme sie ernst. Ich will nicht, dass Menschen unseretwegen ihre Arbeit verlieren
ZDNet: Wirklich?
Biernacki: Tata ist eine Stiftung mit einer ausgesprochenen menschenfreundlichen Satzung, an die wir uns zu halten haben. Dazu gehört, dass zwei Drittel des erwirtschafteten Gewinns wieder in das Land, sprich Indien zurück investiert werden müssen. Wir tun das vor allem in humanitären Projekten, etwa für das Gesundheitswesen. Ich sage nicht, dass bei unseren Outsourcing-Projekten nicht auch Menschen ihre Stelle verlieren, aber es geschieht selten und wir gehen sehr vorsichtig damit um. Ich bin Vorsitzender einer firmeninternen Arbeitsgruppe, die Regeln für den Umgang mit diesem Problem erarbeitet. Auch wenn es immer öfter von uns gewünscht wird, gehört es nicht zu unserem Konzept, Mitarbeiter nach einem Jahr beim Outsourcer frei zu setzen. Wir wollen uns daran nicht beteiligen. Aus meiner Sicht passt das nicht zu unserer Satzung. Danach soll, was von den Menschen kommt zu den Menschen zurückgehen.
ZDNet: Wie sieht dann Ihr Konzept aus?
Biernacki: Im Grunde geht es nicht um nationale Interessen, sondern darum die Liefer- und Wertschöpfungskette zu optimieren. Dann kauft man Produkte und Dienste, wo man sie am besten bekommt. Ich glaube, dass wir uns weltweit ergänzen. Der Beitrag der Inder ergibt sich sicher durch ihre Begabung und Hingabe für Software-Engineering. Hinzu kommt das extrem hohe Qualitätsbewusstsein. Umgekehrt können die Industrieländer ihr Prozess-Know-how einbringen. Aus diesen Gründen gibt es schon heute Unternehmen, die auch dann nach Indien gehen würden, wenn es die Kostenvorteile nicht gäbe – zumal diese sowieso mittelfristig verschwinden werden. Auch die indischen Software-Spezialisten werden zunehmend besser bezahlt.
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