Die Infineon-Mitarbeiter sollen sich dezidiert mit industriellen Anwendungen in Logistik und Produktion auseinandersetzen. Denn diese sind für den Löwenanteil im Geschäft mit den RFID-Transpondern verantwortlich. Bereits 2007 sollen sie nach Angaben der Marktforscher von Allied Biz Intelligence für einen weltweiten Umsatz von 1,1 Milliarden Euro verantwortlich sein, und damit für etwa die Hälfte der Einnahmen aus dem Funkchip-Absatz. Insgesamt wächst der Markt für RFID-Lösungen nach Angaben der VDC Corporation pro Jahr um rund 20 Prozent.
Während das Gros der meisten Experten davon ausgehet, dass sich ein flächendeckender Einsatz der Chips erst rechnet, wenn der Chip-Preis auf 0,05 bis 0,03 Euro sinkt, behauptet Ischebeck das Gegenteil. Es komme auf die Anwendung beziehungsweise auf den geschäftlichen Vorteil an. Beispielsweise haben amerikanische Einzelhändler im Jahr 2001 durch Diebstahl einen Verlust von 33 Milliarden Dollar beklagt. Zudem fehlen ständig 5 bis 10 Prozent der Waren in den Lebensmittelläden, was alleine entgangenen Einnahmen von drei bis vier Prozent entspricht.
So geht der Infineon-Spezialist nicht davon aus, dass bald der viel zitierte Joghurtbecher mit Smart Labels daherkommt. Denn einerseits wäre dafür auch ein 5-Cent-Tag noch zu teuer. Andererseits müsste etwa Infineon mindestens eine Milliarde Chips herstellen, um einen 10-Cent-Transponder herstellen zu können. Mit solchen Stückzahlen rechnet der Halbleiterfabrikant jedoch erst in fünf Jahren. Außerdem macht das Inlay für einen passiven Tag aus Chip nur 30 Prozent des Preises aus. Laminat und die Antenne verursachen dagegen rund 60 Prozent der Kosten. Bei einer Stückzahl von einer Million kostet heute die Elektronik für ein intelligentes Etikett (Chip, Antenne, Verbindung zwischen Chip und Antenne) noch etwa 50 Cent.
Doch um beispielsweise hochwertige Güter vor Diebstahl zu schützen, können sich auch teurere Transponder rechnen. Weitere Beispiele gibt es etwa in der Automobilindustrie und im Pharmahandel, wo vor allem die amerikanische Gesetzgebung die lückenlose Nachverfolgung fordert. Rückrufaktionen sind teuer und betreffen heute noch ganze Chargen. Allein im Jahr 2001 gab es in Deutschland von der Automobilindustrie 113 Rückrufe. Bekannt ist auch das Firestone-Beispiel. Im Jahr 2002 musste der Reifenhersteller wegen eines Produktionsfehlers eigentlich 14,4 Millionen Reifen aus dem Verkehr ziehen. Noch heute sind von dieser Charge 6,5 Millionen Produkte in Gebrauch. Auch wegen dieses Vorfalls reagieren vor allem US-Behörden mit strengeren Auflagen für die Qualitätssicherung. Bald schon sollen sich Kontrollchips in jedem Reifen finden. Im Pharmahandel könnten Funkchips zudem Fälschungen verhindern.
Geschäftsvorfälle und -prozesse zu identifizieren, definieren und mit passender Technik auszustatten, bei denen sich ein Um- und Ausrüsten mit RFID-Technik lohnt, ist eine der Hauptaufgaben der Grazer. Dazu ein Beispiel: Im Schlösschen zeigt Infineon ein Förderzug an dem Kleidung aufgehängt ist. Die Kleidungsstücke bewegen sich mit 20 Metern pro Minute. Einmal befinden sich die Transponder in den Kleiderbügeln, der Reader ist klein und unauffällig. Ein solches System käme vergleichsweise preisgünstig, weil die Anzahl der Tags nahezu konstant bliebe und sich nur für geschlossene Kreisläufe eignete. Alternativ könnten sich die Transponder auch in der Kleidung selbst befinden – denkbar etwa in Arbeitskleidung, die verliehen und von großen Wäschereien gesäubert und gebügelt wird. Da müssten die Tags waschbar und bügelfest sein. Außerdem benötigt eine solche Auszeichnung große Reader-Gates, da sich die Tags überall in der Kleidung befinden können. Außerdem könnte es zu Lesefehlern kommen, weil sich die Transponder gegenseitig stören könnten, wenn die Ware zu dicht hängt oder der Raum zu feucht ist. Schließlich erhöht sich die Distanz zum Reader, so dass eine stärkere Sende- und Empfangsleistung notwendig wird. Das Beispiel zeigt bereits, dass es kein Richtig oder Falsch gibt. Die RFID-Ausstattung hängt von der Anwendung ab.
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