Einsteiger-Server im Test: Zentrale für kleine Netzwerke

Wie viel Server darf’s denn sein? Besser eine einzelne CPU oder lieber zwei? Eine Festplatte oder zwei? SCSI oder ATA? RAID oder nicht RAID?

Es wäre natürlich äußerst praktisch, wenn es eine mathematische Formel gäbe, in die man die Anzahl der Clients und die Arten der Anwendungen eingibt, um als Ergebnis eine bestimmte Server-Konfiguration zu erhalten, die alle entsprechenden Anforderungen erfüllt. Doch hat bisher leider niemand eine solche Formel finden können. Stattdessen muss man eine Reihe von Überlegungen anstellen, bevor man zum Online-Kauf schreitet oder sich an lokale Händler oder landesweite Vertriebskanäle wendet, um sich über Angebote informieren zu lassen.

Wie viele Clients greifen auf den Server zu?
Wie bereits erwähnt, ist mit der Beantwortung dieser Frage die Auswahl des richtigen Servers noch nicht getroffen. Doch zumindest werden die Parameter für weitere Überlegungen festgelegt. Als groben Anhaltspunkt kann man laut Tony Woodard, Systemtechniker bei US-Anbieter MPC, jedoch davon ausgehen, dass die Leistung von Servern mit einem oder zwei Xeon-Prozessoren bis zu einer Anzahl von 20 Benutzern recht ähnlich ausfällt. Erst bei mehr Benutzern machen sich Leistungsunterschiede bemerkbar.

Welche Art von Anwendungen muss der Server unterstützen?
Jeff Carlat, Marketing-Mitarbeiter von HP, verweist als Beispiel hierfür auf den Unterschied zwischen 50 Mitarbeitern, die ab und zu ihre E-Mails abrufen, und 50 Mitarbeitern, die den ganzen Tag lang Video-Streaming über das Netzwerk benutzen.

Wie wichtig ist der Server für das Geschäft?
Wenn ein Unternehmen bereits fünf Minuten nach einem Server-Ausfall vor der Pleite steht, bekommen Zuverlässigkeit und Redundanz die oberste Priorität bei der Auswahl des Servers. Bei den meisten Anbietern erhält man mit steigender Produktklasse und steigendem Preis immer mehr Redundanz-Funktionen.

Diese Redundanz kann in einem RAID (Redundant Array of Inexpensive Discs) bestehen, das die Daten von einer Festplatte auf eine andere spiegelt, so dass bei einem Ausfall der ersten Platte die zweite übernimmt. Sie kann aber auch durch ECC (Error Checking and Control) umgesetzt werden, was einer RAID-Anordnung für Speicher entspricht. Wenn ein Speichermodul nicht korrekt arbeitet, wird die Funktion des Systems dadurch nicht beeinträchtigt, so dass der Rechner nicht abstürzt. Außerdem gibt es Server mit redundantem Netzteil und sogar mit redundanten Lüftern.

Dabei ist zu bemerken, dass die dritte Frage im Grunde mit den ersten beiden Fragen verknüpft ist: Je stärker ein System belastet wird, desto wahrscheinlicher wird ein Ausfall. (Nach Ansicht von Jeff Carlat ist Überhitzung durch zu stark belastete Hardware der häufigste Grund für Server-Ausfälle.)

Wie viel Geld steht zur Verfügung?
Dies ist der letzte und leider meist entscheidende Faktor. Während Einsteiger-Serversysteme oft zu äußerst niedrigen Preisen angeboten werden, liefern sie nicht allzu viel Funktionalität. Häufig müssen solche Basiskonfiguration erheblich aufgerüstet werden um überhaupt die Bezeichnung Server zu verdienen. Wie stark man aufrüstet beziehungsweise wie hoch man in den von den Herstellern angebotenen Produktklassen einsteigt, hängt größtenteils von dem verfügbaren Budget ab.

Jeff Carlat vergleicht die Anschaffung eines Servers mit dem Kauf eines Hauses: Man kauft das, was man sich leisten kann, und das, was für eine spätere Erweiterung erforderlich ist.

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ZDNet.de Redaktion

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