Einsteiger-Server im Test: Zentrale für kleine Netzwerke

Liest man die Beurteilungen der getesteten Server, fällt ein Sachverhalt sofort auf: Keine zwei Geräte besitzen identische Konfigurationen. Der Grund liegt in der Uneinigkeit der Anbieter hinsichtlich einer optimalen Kombination aus Komponenten und Funktionen für Erstkäufer eines Servers.

Bei der Besprechung der Konfigurationen der im Test verwendeten Server mit den jeweiligen Herstellern wurde deutlich, dass unabhängig von der Ausstattung des ersten Servers früher oder später Erweiterungen erforderlich werden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn das jeweilige Unternehmen weiter wächst, da dann mehr Mitarbeiter auf sein Netzwerk zugreifen und Dienste gemeinsam nutzen.

Im Folgenden werden daher zwei typische Upgrades vorgestellt, die vermutlich nach einem oder zwei Jahren in Frage kommen. Sie werden hier in der angenommenen Reihenfolge ihrer Bedeutung aufgeführt, obgleich die Meinungen der Server-Käufer auch in diesem Punkt geteilt sein dürften. Glücklicherweise sind die meisten der genannten Server problemlos erweiterbar, so dass man je nach Bedarf weitere Komponenten hinzufügen kann.

Netzwerk-Switch
Da für jeden an das Netzwerk anzuschließenden PC ein Ethernet-Port erforderlich ist, braucht man einen oder mehrere Netzwerk-Switches, um die Anzahl der benötigten Ports bereitzustellen. Unter den hier getesteten Servern verfügt nur der Toshiba Magnia von Haus aus über einen Switch zur Vernetzung kleiner Büros, obwohl auch hier nur sieben Rechner angeschlossen werden können. Switches sind in zahlreichen Konfigurationen verfügbar, können jedoch ohne Probleme in 4-, 8-, 16- und 24-Port-Modulen hinzugefügt werden.

Zweite Festplatte plus RAID-Controller
Wenn man einen Server mit nur einer Festplatte benutzt, ist der Ärger praktisch vorprogrammiert. Festplatten können ausfallen, was besonders bei einer ständigen Nutzung wahrscheinlich ist. Daher sollte man zusammen mit dem Netzwerk-Switch sein System auch mit einer zweiten Festplatte ausstatten.

Am besten wählt man dieselbe Größe, wie sie die primäre Festplatte aufweist, so dass man die beiden gegebenenfalls später in einer RAID-1-Konfiguration einsetzen kann, um eine laufende automatische Datenspiegelung durchzuführen. Letztlich sollte man dann zu drei Laufwerken in einer RAID-5-Konfiguration übergehen, da diese im Falle eines Ausfalls zusätzliche Sicherheit bietet. Für den Anfang genügen jedoch erst einmal zwei Laufwerke in einer RAID-1-Konfiguration.

Hot-Swappable-Festplatte
Wenn der verwendete Server Festplatten mit Hot-Swap-Funktion unterstützt, sollte man diese auch verwenden. So kann man Festplatten während des Betriebs auswechseln, ohne den Server herunterfahren zu müssen. In einer stark ausgelasteten Server-Umgebung können Betriebsunterbrechungen nicht nur störend, sondern in Bezug auf den Arbeitsausfall auch recht teuer sein.

Hot-Swappable-Netzteil
RAID-Arrays und auswechselbare Festplatten schützen zwar die Datenbestände, doch bleibt der gesamte Server durch ein redundantes Netzteil mit Hot-Swap-Funktion abzusichern. Der Begriff „redundant“ wird in diesem Zusammenhang verwendet, da das zweite Netzteil nicht benötigt wird, solange das erste in Betrieb ist. Sollte dieses jedoch ausfallen, liefert das zusätzliche Netzteil den Strom für den Server, während man das defekte austauscht.

Bandlaufwerk
Bandlaufwerke sind ein hervorragendes Mittel zur Datensicherung und daher in jedem Fall zu empfehlen. Tatsächlich stellen sie das beste Verfahren zur Archivierung von Daten dar, da laufend neue Bänder hinzugefügt und Daten inkrementell erfasst werden können. Allerdings sind Festplattenlaufwerke mittlerweile kostengünstiger als Bandlaufwerke, und RAID-Konfigurationen können viele ähnliche Vorteile bieten. Trotzdem setzen sich Festplatten als Archivierungsmedium erst langsam durch, nicht zuletzt, da man sie schlechter (aus)lagern kann als Bänder.

Zusätzlicher RAM-Speicher
Mehr Systemspeicher sorgt für kürzere Reaktionszeiten und eine verbesserte Handhabung zahlreicher vernetzter Benutzer. Man sollte daher so bald wie möglich ein System-Upgrade auf 1 GByte durchführen und mit zunehmender Benutzerzahl die Speicherkapazität weiter erhöhen.

Zusätzlicher Prozessor
Wenn Betriebssystem und Motherboard mehrere Prozessoren unterstützen, kann man die Lebensdauer seines Servers durch den Einbau einer zweiten CPU verlängern. Die beiden CPUs liefern gemeinsam eine verbesserte Performance, obgleich mehr RAM-Speicher in dieser Hinsicht oft mehr Wirkung zeigt. Zudem ist RAM-Speicher erheblich billiger als CPUs. Deshalb steht die zweite CPU am Ende dieser Liste mit Erweiterungen.

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ZDNet.de Redaktion

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