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Lindows will sich durch Börsengang sanieren

Der US-Linux-Distributor Lindows will an die Börse. Der IPO soll dem Unternehmen einen Maximalwert von 57,5 Millionen Dollar einbringen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) heute berichtet, wird der Börsengang nach einer so genannten „dutch auction“ durchgeführt, in der die Interessenten für die Aktienanteile bieten. Allerdings haben die Rechnungsprüfer von PricewaterhouseCoopers wegen der hohen Verluste erst kürzlich Bedenken an der Zukunft des Unternehmens geäußert.

Für das Geschäftsjahr 2003 hatte Lindows bei einem Umsatz von 2,1 Millionen Dollar einen Verlust von 4,1 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Allein 10,4 Millionen Dollar aus dem Börsengang sollen zur Schuldentilgung bei dem Lindows-Gründer Michael L. Robertson verwendet werden. Robertson hält derzeit noch 81 Prozent der Anteile.

Zusätzlich befindet sich Lindows seit Jahren in einem Rechtstreit mit dem Softwareriesen Microsoft über die Verwendung des Firmennamens. Zwar konnte Lindows in den USA ein Gerichtsverfahren für sich entscheiden. Doch hat sich das Unternehmen nach einer Entscheidung eines französischen Gerichtes entschieden, außerhalb der USA den Namen Linspire zu verwenden.

Nach Angaben des WSJ befindet sich Lindows wegen der zahlreichen Gerichtsverfahren auch im Streit mit seinem Versicherer, der nicht mehr für die in Verfahren mit Microsoft entstehenden Prozesskosten aufkommen will. Für die gerichtliche Auseinandersetzung in den USA hatte das Versicherungsunternehmen einen Anteil in Höhe von 3,29 Millionen Dollar gezahlt. Ob und in welcher Höhe sich der Versicherer auch in Bezug auf die zahlreichen europäischen Gerichtsverfahren beteiligen wird, ist derzeit noch unklar und könnte für Lindows zu enormen finanziellen Belastungen führen.

ZDNet.de Redaktion

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