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Grafik-Revolution: Geforce 6800 Ultra von Nvidia im Test

In Anbetracht der über 220 Millionen Transistoren, die auf dem Geforce 6800 Ultra zum Einsatz kommen, ist es überraschend, dass die Leistungsaufnahme kaum höher ist als die des ATI Radeon 9800 XT. Im 2D-Modus benötigt ein PC-System (Athlon 64 3400+, Asus K8V-Deluxe, 512 MByte Speicher) mit Geforce 6800 Ultra sogar deutlich weniger Strom als das gleiche System mit ATI Radeon 9800 XT.

Erst bei 3D-Anwendungen – dann erhöht sich der Takt der Geforce auf 400 MHz – benötigt der neue Nvidia-Chip geringfügig mehr als das ATI-Pendant. Die Empfehlung Nvidias, für den Betrieb einer Geforce 6800 Ultra ein 480-Watt-Netzteil zu verwenden, erscheint nach diesen Messungen als sehr hoch gegriffen. Im Test erwies sich ein 380-Watt-Netzteil von Antec als völlig ausreichend. Laut Nvidia-Pressesprecher Jens Neuschäfer will man mit dieser Empfehlung sicherstellen, dass ein System mit Geforce 6800 Ultra in jedem Fall funktioniert.

In puncto Betriebsgeräusch sollen Grafikkarten mit Geforce 6800 Ultra sehr leise sein. Das Testsample war noch ohne Lüftersteuerung ausgestattet, sodass die Karte relativ laut war. Alles in allem dürften Karten mit Geforce 6800 Ultra in etwa so leise wie Radeon-Karten sein. Ein nochmaliges Klang-Erlebnis wie mit dem Geforce FX 5800 Ultra wird sich Nvidia kaum erlauben.

Leistungsaufnahme: Gesamtsystem ohne Monitor
Idle Data Explorer F1 Challenge 99-02
Radeon 9800 XT 170 Watt 233,6 Watt 219 Watt
Geforce 6800 Ultra 158 Watt 235,6 Watt 225 Watt

Fazit
Zeifellos ist Nvidia mit dem Geforce 6800 Ultra ein hervorragendes Produkt gelungen. Anders als beim Wechsel von Geforce 4 Ti 4600 auf Geforce FX 5800 bringt der neue Nvidia-Chip eine drastische Leistungssteigerung gegenüber der Vorgänger-Generation. Angesichts der über 220 Millionen Transistoren verwundert dies allerdings auch kaum. Neben der gestiegenen Leistung hat Nvidia dem neuen Chip auch einige Features implementiert, die die Architektur für zukünftige Entwicklungen eignen. Die Unterstützung des Pixelshader 3.0, der ab DirectX-Version 9.0c verfügbar ist und die Integration einer programierbaren Video-Engine legen die Messlatte für die Konkurrenz sehr hoch. Entsprechende Spiele für die neue Pixel-Shader-Variante sollen schon in Vorbereitung sein. Bei der offiziellen Vorstellung des Chips in Genf konnte Nvidia immerhin eine optimierte Variante von Farcry vorführen. Wer bereit ist, für eine Grafikkarte mit Geforce 6800 Ultra 550 Euro zu investieren, erhält die derzeit mit Abstand schnellste 3D-Grafiklösung.

Wie lange Nvidia die Performance-Krone behalten kann, ist derzeit noch ungewiss. Laut jüngsten Gerüchten will ATI in Kürze den Radeon X800 vorstellen, der dem Geforce 6800 Ultra Paroli bieten soll. Anders als der Nvidia-Chip wird der X800 voraussichtlich aber keinen Pixelshader-3.0 enthalten.

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ZDNet.de Redaktion

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