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DVD verändert Hollywoods Businessmodell

Der Erfolg der DVD bei den Konsumenten verändert immer mehr das Geschäftsmodell der Filmindustrie. Filmliebhaber in den USA haben im ersten Quartal 2004 laut einem Bericht der New York Times (NYT) weit mehr Geld für DVDs ausgegeben als an den Kinokassen. Damit wird das Kino immer mehr zur „Werbung für die DVD“. Das populäre Format verhilft aber auch im Kino wenig erfolgreich Filmen, ob Trash oder Kunst, zum kommerziellen Erfolg. Und auch Klassiker bringen den Studios nun wieder Geld in die Kassen.

4,8 Milliarden Dollar haben US-Filmliebhaber im ersten Quartal 2004 für den Kauf oder das Ausleihen von DVDs ausgegeben, wobei der überwiegende Teil der DVDs gekauft wird (im Gegensatz zur Videokassette). Dem stehen nur 1,78 Milliarden Dollar an Ausgaben an den Kinokassen gegenüber.

So habe laut NYT beispielsweise „Finding Nemo“ als DVD in den USA 431 Millionen Dollar eingespielt, rund 100 Millionen mehr als an den Kinokassen. Das Marketing für DVD-Neuheiten wird daher für Filmstudios immer wichtiger. Disney hat für „Finding Nemo“ demnach rund 50 Millionen Dollar nur für das DVD-Marketing ausgegeben. Der Zeitpunkt für die DVD-Veröffentlichung ist ebenso wichtig wie ein Kinostart. So bringt Miramax die DVD von „Kill Bill Volume 1“ zum Kinostart von „Volume 2“ und plant ganze sechs verschiedene DVD-Ausgaben zu „Kill Bill“.

Für große Filmproduktionen mit einem Budget über 100 Millionen Dollar mutiert das Kino immer mehr zur „Werbung für die DVD“, so die NYT. Demnach spielen die großen Produktionen bereits im Kino meist ihre Kosten wieder ein, die DVD bringt dann die fetten Gewinne. Für kleine Produktionen ist der Erfolg der DVD aber auch von Vorteil. Die Produktion von Filmen, die aus Sicht der Studios kommerziell wenig Erfolg versprechend sind, wird weniger riskant. Oft verwandeln sich Filme, die im Kino ein Flop waren, nach der DVD-Veröffentlichung zu einem (überraschenden) kommerziellen Erfolg für das Studio. Dies gelte sowohl für Mainstream-Filme als auch anspruchsvolle Produktionen.

ZDNet.de Redaktion

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