Ein Investorengruppe unter der Führung von Sony führt zurzeit Gespräche mit US-Milliardär Kirk Kerkorian über den Kauf des Hollywood-Studios Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Das traditionsreiche Unternehmen ist das kleinste der Majors Studio. Dank eines der größten Filmarchive – rund 4000 Titel, darunter bekannte Klassiker und die James-Bond-Serie – könnte der Wert von MGM (inklusive Schulden) bis zu fünf Milliarden Dollar ausmachen, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) heute, Donnerstag.
Hintergrund des neu entflammten Interesses von Sony an MGM ist der Siegeszug der DVD. Sony hat bereits vor einigen Jahren Verhandlungen über den Kauf von MGM geführt, diese aber 2001 beendet. Nun startet Sony einen neuen Versuch, diesmal aber gemeinsam mit den Investorengruppen Texas Pacific Group und Providence Equity Partners. Die beiden Private-Equity-Firmen sehen laut WSJ ebenfalls im DVD-Boom den lukrativen Aspekt des Deals. Die DVD macht das Filmarchiv von MGM zu einer reichen Ressource für digital überarbeitete DVD-Ausgaben alter Klassiker. Dieses Geschäft bewerten Analysten als weit stabiler als das Auf und Ab der Kinoeinnahmen. Zudem würde die Größe von Sony-MGM schon für sich sprechen und auch Möglichkeiten der Kosteneinsparungen bieten.
Verhandlungen über den Kauf von MGM sind aber in der Vergangenheit mehrmals gescheitert, ein Abschluss daher noch unsicher, so das WSJ. Außerdem will MGM in jedem Fall noch vor einer möglichen Übernahme eine Dividende von acht Dollar auszahlen, was Kerkorian 1,4 Milliarden Dollar bringen würde. Der US-Milliardär hält rund 74 Prozent von MGM. In den vergangenen 40 Jahren hat er das Studio dreimal übernommen, zuletzt 1996. Seitdem habe er rund drei Milliarden Dollar investiert. Wie das WSJ unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, sei Sony nicht an einer Fusion von MGM mit einem anderen Studio interessiert. Stolperstein der Verhandlungen könnte der MGM-Vorstand werden. Sony soll mit der derzeitigen Zusammensetzung nicht zufrieden sein.
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