Unklarheit herrscht auch bei den Funkbändern. Zum Beispiel sind in den USA und Europa unterschiedliche Frequenzen verbreitet. So gibt es etwa ISO-Standards für die Hochfrequenz 13,56 Megahertz (18000-3.1/ 15693 14443 A+B+C), die hauptsächlich in Büchereien, Warenauszeichnung, Paletten und im Transportwesen Verwendung finden. Neu ist der ISO-Standard 18000-3.2 für Phase Jitter Modulation (PJM), der im Jahr 2003 verabschiedet wurde. Dieser kommt bei Fluglinien, im Pharmahandel und bei Zigaretten zum Einsatz. Allerdings erlauben die Hochfrequenz-Etiketten keine großen Distanzen. Laut Infineon müssen die Reader mindestens 70 Zentimeter an die elektronischen Tags heran.
In den USA scheint sich das Frequenzband Ultra High Frequency (UHF) durchzusetzen: 868 bis 915 Megahertz. Hierbei sind heute Distanzen von drei, vier oder fünf Metern möglich. Doch während in den USA die Frequenz 915 populär ist, gilt hierzulande die ISO-Norm 18000-6 für 868 Megahertz. In Japan hat bislang nur eine sehr beschränkte UHF-Erlaubnis erteilt. Sie ist solange verwendbar, bis jemand Einspruch dagegen anmeldet.
Da RFID-Technik größere Wirkung zeigt, je umfassender ein Prozess damit unterstützt wird, ist die Frage nach der Frequenz-Erlaubnis bedeutsam. Reader, die mehrere Frequenzen verstehen, könnten das Problem beseitigen. Doch die gibt es noch nicht und die Anwender sind verunsichert, sagt Seeburger-Experte Pique. Das Mietmodell aus seinem Hause befreie Anwender von diesen Schwierigkeiten. Denn sie müssten sich weder um die richtige Sorte Transponder kümmern noch um Frequenzbereiche, RFID-Komponenten, wie Lesegeräte, IT-Infrastruktur mit Netz und Servern, Software für den Betrieb der Applikationen und Schnittstellen für die Kommunikation im logistischen Prozess.
Seeburger will jedoch nicht nur die Infrastruktur bereitstellen, sondern auch Beratung und Services anbieten. Dazu gehört etwa zu klären, wie sich die Daten auf dem Chip zu prozessrelevanten Informationen verdichten. Auch hier gibt es rivalisierende Ansätze. Infineon beispielsweise bietet einen Chip an mit bis zu 14 Speicherbereichen. Diese können Partner einer Supply Chain nutzen, um ihre Daten verschlüsselt und dadurch geschützt abzulegen. Informationen dagegen wie die Produktnummer bleiben von allen Beteiligten der Lieferkette lesbar. Zudem können RFID-Tags auch historische Daten aufnehmen, zum Beispiel für den Nachweis einer ununterbrochenen Kühlkette oder von Bearbeitungsschritten.
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