Tipps zur Website-Entwicklung für Pocket PC

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entwicklung von Anwendungen für Mobilgeräte ist die Bildschirmgröße. Das volle Bildschirmformat auf einem Pocket PC beträgt 240 x 320 Pixel. Der nutzbare Bereich für Inhalte beim pIE ist 229 x 255 Pixel groß. Aufgrund dieser Abmessungen liegt die optimale Größe für die Darstellung von Inhalten bei einer maximalen Breite von 220 Pixel. Damit werden horizontale Scrollbalken unten auf dem Bildschirm überflüssig. Um dem Anwender auch vertikales Scrollen zu ersparen, sollte man die Seitengröße auf eine Höhe von 245 Pixel beschränken. Tabellen sind eine hervorragende Möglichkeit, um diese Vorgaben für die Darstellung einzuhalten.

Ein weiterer Aspekt ist die integrierte Software-Tastatur des Pocket PC. Wenn diese aktiviert ist, beansprucht sie auf dem Bildschirm einen Platz von 240 x 81 Pixel. Wenn man also Eingabeformulare in eine Seite einbaut, sollte man darauf achten, dass die einzelnen Felder in der Breite auf den Bildschirm passen. Man sollte die Anwendung außerdem sorgfältig daraufhin testen, ob das Formular nicht von der Tastatur verdeckt wird. Usability ist ein entscheidender Faktor. Abbildung B zeigt ein Beispiel für die innerhalb des pIE aktivierte Software-Tastatur.


Abbildung B

Grafik, Sound, Text und Frames

Die aktuelle Version des pIE, die mit Pocket PC 2003 ausgeliefert wird, unterstützt CSS (Cascading Style Sheets), Image-Maps sowie animierte GIFs. Microsoft hat sich sehr darum bemüht, den Browser vom Funktionsumfang her auf denselben Stand wie den Internet Explorer 5.5 bzw. 6.0 zu bringen. Leider unterstützen alle älteren Versionen des pIE diese zusätzlichen Features nicht.

Die meisten Pocket PCs können 4.096 bis 65.535 Farben darstellen. Der pIE passt Bilder an die Größe des Bildschirms an, wenn die Option „Fit-To-Screen“ aktiviert ist, was aber zu Lasten der Bildqualität geht. Details gehen aufgrund ausgefranster Kanten verloren, wenn man auf einer Website zu große Bilder (breiter als 220 Pixel) verwendet.

Der pIE unterstützt derzeit Grafiken in den Formaten GIF, JPEG, PNG und BMP. Einige Hintergrundbilder und -farben werden nicht angezeigt. Wenn Bilder von der Dateigröße her zu groß sind, lädt der Browser sie erst gar nicht. Man sollte sich also um möglichst kompakte Bilder bemühen, um die Download-Zeit zu verkürzen und die Performance des Browsers zu verbessern.

Das bgsound-Attribut des HTML body-Elements ist die einzige unterstützte Methode zur Wiedergabe von Tönen im pIE mithilfe von reinem HTML. Man sollte es mit Bedacht einsetzen, denn das einzige verwendbare Dateiformat ist das aufgeblähte WAV-Format. Ein spezieller Fehler des pIE besteht darin, dass der Hintergrundklang nur einmal abgespielt wird, selbst wenn man im entsprechenden Schleifen-Attribut einen Wert größer als 1 angibt.

Man sollte auf jeden Fall Schriftarten verwenden, die der Pocket PC von Haus aus mitbringt: Tahoma, Bookdings, Frutiger Linotype und Courier New. Jede andere auf der Website festgelegte Schrift wird in eine dieser vier Standardschriften konvertiert – es sei denn, der Anwender hat die gewünschte Schriftart zusätzlich auf seinem Pocket PC installiert, was nur selten der Fall sein dürfte. Text in anderer Schriftart lässt sich daneben als Grafik einbetten. Dabei sollte man aus Gründen der Lesbarkeit auf klare Schriften wie Arial oder Verdana zurückgreifen und die Bildschirmbreite der Grafik berücksichtigen. Als Regel gilt: Unter Windows CE sind Courier und Tahoma die Standardschriften für Schriften mit fester Breite und Proportionalschriften.

Der pIE unterstützt Frames. Ein wichtiger zu beachtender Punkt ist, dass der Rand immer sichtbar ist und man die Frames in der Größe verändern kann. Angesichts des begrenzten Bildschirmplatzes funktionieren übereinander angeordnete Frames besser als nebeneinander positionierte. Mehr als zwei Frames sollte man nicht auf dem Bildschirm haben, da sie sehr viel Platz verbrauchen.

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ZDNet.de Redaktion

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