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Projektoren: die beste Technik für den mobilen Einsatz

Bei dem abenteuerlichen Ausdruck LCOS/D-ILA handelt es sich um die Abkürzung für „Liquid Crystal on Silicon/Digital Imaging Light Amplification“. Diese von JVC entwickelte Technik implementiert Flüssigkristalle auf einem Chip, ähnlich der LCD-Technologie. Allerdings erfolgt hier eine Nutzung des reflektierten Lichts, wie sie auch bei DLP Anwendungen zu finden ist. Das weiße Licht wird in die drei Farben aufgeteilt und auf die einzelnen LCOS-Panels geleitet. Auf der Rückseite dieser Panels befindet sich jedoch ein Spiegel, der das Licht nochmals durch das LCD-Raster schickt. Anschließend werden die einzelnen Farbbilder wieder kombiniert und als Gesamtbild projiziert. Der „Fill-Factor“ wird somit auf über 90 Prozent erhöht und sorgt für eine nahezu vollkommene Eliminierung des Fliegengittereffekts. Darüber hinaus lassen sich mit LCOS die höchsten Auflösungen erzielen (QXGA, 2048×1536 Pixel), die den anderen Technologien weit voraus liegen. Hier teilen sich die Hersteller Hitachi und JVC den zwangsweise finanzkräftigen Markt, der unter anderem auch auf die digitalen Kinos übergreift. Nachteil bei dieser Technik – der Kontrast ist noch nicht so ausgeprägt wie bei den Single-Chip DLPs.

Verbindung zur Außenwelt

Sämtliche Video- und Datenprojektoren benötigen natürlich geeignete Schnittstellen für die Kommunikation mit den Datenquellen. Bei portablen Geräten kann die Auswahl etwas eingeschränkt werden, da der Betrieb für gewöhnlich über die Videoausgänge eines Notebooks erfolgt. Zudem ist eine zu große Auswahl an möglichen Eingängen bei der Präsentation oft verwirrend, sofern kein Auto-detect im Projektor integriert ist. Wird optional auch eine andere Quelle wie Videorecorder oder DVD-Player angeschlossen, sollte der Projektor in jedem Fall über eine Composite Video Schnittstelle verfügen. Digitale Eingänge dienen hauptsächlich der Wiedergabe von HDTV-Quellen und sind im Regelfall nicht unbedingt notwendig. Einige Modelle wie der T-721 von Toshiba verfügen sogar über eine eigene Dokumentenkamera, mit der sich auch gedruckte Vorlagen ohne große Mühen auf die Leinwand projizieren lassen.


Der Toshiba T-721 mit Digitalkamera kann als Overhead-Projektor genutzt werden.

Gute Investition

Bei einer Vorführung sollte die eigentliche Präsentation im Vordergrund stehen, nicht die Technik. Ein langwieriges Einrichten des Projektors ist nicht nur zeit- und nervenraubend, sondern wirkt auch unprofessionell. Gerade bei den Geräten im unteren Preissegment wird vom Hersteller aus Kostengründen auf automatische Funktionen wie Fokus und Korrektur der Bildgeometrie verzichtet. Allerdings ist die manuelle Einstellung dieser Parameter in der Praxis nicht jedermanns Sache. Oft sind auch die örtlichen Gegebenheiten nicht optimal, so dass die Technik hier selbständig nachregeln muss. Die Mehrkosten für solche technischen Zusatzfunktionen sind in der Regel gut investiert.

Unterhaltskosten?

Einen wichtigen Aspekt sollte man bei der Anschaffung eines Datenbeamers auf jeden Fall im Auge behalten: Die Leuchtmittel weisen eine Lebensdauer in Betriebsstunden auf. Je nach Lampentyp kann dies zwischen 1000 und 4000 Stunden betragen, bevor sie gewechselt werden muss. Bei dieser Angabe handelt es sich jedoch um die garantierte Lebensdauer, die eigentliche Lebenserwartung liegt meist wesentlich höher. Faktoren wie häufiges Ein- und Ausschalten, Umgebungstemperatur und Stöße beim Transport tragen zu einer Verringerung der Lebensleistung bei. Der integrierte Betriebsstundenzähler gibt dabei Auskunft, wann ein neues Leuchtmittel mit einem Stückpreis von 200 bis 600 Euro fällig ist. Vor Sparsamkeit wird hier gewarnt: Übermäßig betriebene Lampen können aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit platzen und das Innenleben eines Projektors sehr stark beschädigen. Daher sollte man sich beim Kauf auch gleich über die Kosten für Ersatzbirnen erkundigen.

Fazit

Bei der Auswahl eines geeigneten Projektors sollte man sich nicht nur auf die technischen Daten verlassen. Wichtig ist vor allem die einfache und sichere Bedienung des Gerätes, um bösen Überraschungen bei der Präsentation vorzubeugen. Eine ausgiebige Beratung mit Vorführung in einem Fachgeschäft ist so gesehen immer zu empfehlen. Man erhält hier meist schon mal die Gelegenheit, den Projektor ausführlich zu testen und sich mit der Bedienung vertraut zu machen. Nach dem Kauf sollte man sich nicht gleich auf den Weg zur nächsten Präsentation machen, sondern sich in Ruhe mit dem Gerät befassen und alle Funktionen immer wieder ausprobieren. Eine lohnende Vorgehensweise, wenn man den Kaufpreis und den eigentlichen Schaden durch eine misslungene Präsentation bedenkt.

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ZDNet.de Redaktion

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