Google-IPO: Unternehmen nennt Umsatz und Gewinn

Endlich ist es soweit: Google hat erste Details zu seinem Börsengang bekannt gegeben und damit wie erwartet Rekorde gebrochen: Mit einem Volumen von über 2,7 Milliarden Dollar wird es der größte IPO eines Hightech-Unternehmens überhaupt. Selbst Yahoos Gang aufs Parkett in den Neunzigern hatte nur ein Bruchteil dieses Volumens.

Wie vorab berichtet sollen die Anteilsscheine in einer Art Auktionsverfahren vergeben werden. Das hat Google nun offiziell bei der dafür zuständigen „U.S. Securities and Exchange Commission“ beantragt. Nicht bekannt ist nach wie vor die Anzahl der Aktien sowie ihr konkreter Wert.

Unüblich für Hightechs: Google wird zwei Arten von Anteilsscheinen anbieten. Die „niedrigere“ hat ein geringeres Stimmrecht, ist also mit den deutschen Vorzugsaktien zu vergleichen. Ziel ist es offenbar, den beiden Gründern Larry Page und Sergey Brin nicht zu viel Entscheidungsbefugnisse aus der Hand geben zu lassen.

Mit dem lang erwarteten Startschuss zum Börsengang hat Google auch erstmals konkrete Angaben zu Umsatz und Gewinn gemacht. Im Geschäftsjahr 2003 hat das Unternehmen demnach Einnahmen von 961,9 Millionen Dollar generiert, der Gewinn lag bei 105,6 Millionen Dollar. Klar ist nun auch, dass die Firma bereits seit drei Jahren in Folge Gewinne erwirtschaftet – mit steigender Tendenz: Im gerade abgelaufenen Quartal hat das Unternehmen einen Umsatz von 389,6 Millionen Dollar und einen Gewinn von 64 Millionen Dollar generiert.

Ende März hatte Google 1907 Angestellte – damit hat die Firma die Zahl ihrer Mitarbeiter in den letzten drei Jahren versechsfacht. Googles Börsengang ist angesichts dieser Zahlen nicht nur logisch, sondern sogar logarithmisch. Dies verdeutlich die exakte Zahl des Emissionsvolumens, die belegt, dass den Managern der Humor nicht vergangen ist: Mathematikern dürfte die Zahl von 2.718.281.828 nicht unbekannt vorkommen – es handelt sich dabei um das Produkt des natürlichen Logarithmus „e“ (der sogenannten „Eulerschen Zahl“) mit dem Wert eine Milliarde.

Auch beim Börsengang dürfte dem Vorstand nicht die gute Laune vergehen. Wie das Unternehmen mitteilte, haben die Spitzenmanager jeweils eine achtstellige Zahl an Aktien. So besitzt Page beispielsweise 38.6 Millionen Anteilsscheine, Brin hat 38.5 Millionen. Mit anderen Worten: Sollte die Google-Aktie beim Börsengang mehr als 26,50 Dollar wert sein, wären die beiden Gründer mit einem Schlag Milliardäre – zumindest auf dem Papier.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

6 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago