Der Markt für Halbleiter, die in Pkws eingebaut werden, soll sich in Westeuropa bis zum Jahr 2010 verdoppeln. Wie das Marktforschungsinstitut Frost & Sullivan errechnet hat, sind im Vorjahr in Westeuropa insgesamt 1,67 Milliarden Euro mit Chips für Autos umgesetzt werden. Bis zum Jahr 2010 soll dieser Wert auf 3,36 Milliarden Euro ansteigen. Parallel dazu steigt auch der Anteil an elektronischen Komponenten in Pkws im selben Zeitraum an.
Lag der Anteil der elektronischen Komponenten in einem durchschnittlichen Auto im Vorjahr noch bei 25 Prozent, so soll sich dieser Wert im Prognosezeitraum auf 40 Prozent steigern. Neben der reinen Volumenzunahme wird dabei die höhere Komplexität der Produkte für Wachstumsimpulse sorgen.
So würden beispielsweise immer mehr Autos mit einer Fülle von Funktionen wie Einparkhilfen und CMOS (Complementary-Metaloxide-Semiconductor)-Kameras gebaut, die einen höheren Gebrauchswert versprechen, schreibt Frost & Sullivan. Die Halbleiterbranche sehe sich deshalb einer erhöhten Nachfrage nach 32-Bit-Microcontrollern mit integrierten Funktionen und Schnittstellen gegenüber.
Die Marktforscher mahnen allerdings entsprechende Qualität bei den Komponenten ein. „Wer hervorragende Qualität liefern will, muss den Unterschied zwischen Automobil- und Kommunikations- bzw. Unterhaltungselektronik verstehen“, sagte Frost & Sullivan-Analyst Ramanan Rajagopalan. Bei der Kommunikations- und Unterhaltungselektronik mache man bei der Qualität häufig Kompromisse. „Ein Handy ist aber viel einfacher zu ersetzen als eine fehlerhafte Autokomponente“, so Rajagopalan.
Erst gestern, Donnerstag, hatte eine von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz veröffentlichte Studie die Mühen der Autofahrer mit der zunehmenden Elektronik in ihren fahrbaren Untersätzen auf den Punkt gebracht. Demnach waren von über 2.000 befragten Autofahrern bereits 17 Prozent von Problemen mit der Elektronik an ihrem Vehikel betroffen. Bei Oberklassen-Autos wurden sogar 26 Prozent der Fahrer zu Hightech-Opfern.
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