Millionen-Verluste durch Filmpiraterie

Die GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen) und die MPA (Motion Picture Association) wollen in Zukunft noch härter gegen Film-Piraterie ankämpfen. Wie die „Financial Times Deutschland“ (FTD) heute berichtet, beträgt der Verlust der Filmindustrie durch Piraterie allein in Deutschland jährlich rund 350 Millionen Euro.

Eine kürzlich durchgeführte Razzia in elf Ländern war Erfolg versprechend, US-Justizminister John Ashcroft bezeichnetet sie als „Schlag in das Herz der internationalen Online-Piraterie“, weitere sollen schon bald folgen. Bei einer Razzia Mitte März in Deutschland, bei der 800 Wohnungen untersucht wurden, wurden 19 Internetserver, 40.000 Datenträger und 200 Computeranlagen sicher gestellt.

„Solch einem Schlag muss schnell ein zweiter und dritter folgen“, so Jochen Tielke, Geschäftsführer der GVU. Verlusten in den Ausmaßen der Musikindustrie soll so vorgebeugt werden. Dort wurden in den letzten vier Jahren 30 Prozent Verluste verzeichnet, im Bereich der illegalen Filmkopien sind es immerhin schon zwischen 15 und 20 Prozent des Umsatzes.

Zur Prävention werden die Tonspuren von Kinofilmen individuell für jedes Kino kodiert, so lässt sich der Ursprung einer Raubkopie leichter zurückverfolgen. Die Arbeit von Verbänden wie der GVU und der MPA wird inzwischen auch von der Politik akzeptiert und unterstützt. Individuen, die nur vereinzelt Filme aus dem Internet herunter laden, sind nicht das Ziel der Verbände, sie wollen „Groß-Piraten“ fassen. Schuld an der stetig steigendenen Zahl illegal kopierter Filme sind immer schnellere Internetanschlüsse und die zunehmende Verbreitung von DVD-Brennern. Kaum ein Computer kommt ohne DVD-Brenner auf den Markt und tragbare Geräte mit einer Festplatte sind hoch im Kurs.

ZDNet.de Redaktion

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