Categories: Unternehmen

Zukunftsvisionen von Open Text und Ixos

Zum ersten und vermutlich letzten Mal wird die die Open Text-Hausmesse LinkUp Europe zusammen mit der neuen Konzerntochter Ixos veranstaltet. Grund für den gemeinsamen Auftritt ist, dass die Übernahme des Münchner Archiv- und SAP-Spezialisten rechtlich noch nicht gänzlich abgeschlossen ist. Nun geht es darum, vor allem die Ixos-Kunden von der Vision zu überzeugen, die Open Text-Chef Tom Jenkins schon auf der CeBIT unter dem Schlagwort Enterprise Content Management (ECM) angekündigt hat.

Unter ECM muss man sich einen Workflow für unstrukturierte Daten (E-Mails, Texte, multimediale Dokumente) vorstellen, der die strukturierten auf Datenbanken beruhenden Geschäftsprozesse à la SAP begleiten soll. Von Bedeutung ist ein solcher Workflow wegen des immensen Einflusses, den inzwischen E-Mails oder Vertragsvarianten auf die Geschäftstätigkeit nehmen. Ähnlich wie beim klassischen Dokumenten-Management geht es darum, dass bei allen, die Geschäftsprozesse begleitenden, Dokumente oder E-Mails nachvollziehbar wird, wer, wann welche Änderungen vorgenommen hat. Vorgeschrieben sind solche Historien schon jetzt beim Herkunftsnachweis von Lebensmitteln. Künftig soll jede E-Mail, so die Vision, seine ganze Geschichte mit sich führen.

Vom Plan zur Vision wird Jenkins Plan, zum ECM-Weltmarktführer zu werden, weil keine Unternehmen allein ein solches Projekt bewältigen kann. Es mag mit Hilfe von Zukäufen wie Gauss Interprise und Ixos gelingen, firmenintern einen kompletten Workflow von der Informations-Generierung bis zur Archivierung zu definieren und mit Produkten zu unterstützen. Information Lifecycle Management (ILM) heißt das dazugehörige Schlagwort, dem sich die gesamte Speicherbranche verschrieben hat. Doch sobald die Unternehmensgrenzen überwunden werden müssen, wie beim E-Mail-Einsatz, ist das Konzept auf allgemein anerkannte Standards angewiesen. Gerade in diesem Mangel sieht Jenkins seine Chance. 500 Millionen Dollar will er in die Entwicklung von Techniken investieren, die Brücken zu den unterschiedlichen Produkten schlagen sollen, gleichgültig ob mit Gateways, Web-Services, XML oder anderen Techniken. „Doorways“ heißt das Konzept bei Open Text. Konkrete Zeitpläne gibt es für die Unterstützung von Unicode für Livelink (Herbst 2004), Ixos (Mitte 2005), Linux-Versionen bis Ende dieses Jahres und die Verwendung von Java-Modulen in Livelink. Bis Anfang 2005 soll zudem eine Service Oriented Architecture (SOA) aufgebaut werden.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

CopyRhadamantys greift weltweit Unternehmen an

Ausgeklügelte Phishing-Kampagne verwendet eine weiterentwickelte Version der Rhadamanthys-Stealer-Malware.

15 Stunden ago

Facebook Marketplace: EU verhängt Geldbuße von fast 800 Millionen Euro gegen Meta

Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…

18 Stunden ago

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

1 Tag ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

2 Tagen ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

2 Tagen ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

2 Tagen ago