Der Download von Musik via Musiktauschbörsen steigt in den USA wieder leicht an. Nach den User-Klagen der Musiklobby RIAA im Herbst vergangenen Jahres war die Nutzung von Online-Tauschbörsen wie Kazaa deutlich zurückgegangen. Nun steigt die Zahl der Tauschbörsen-User wieder, wie aus einer Telefonumfrage des Pew Internet & American Life Project hervorgeht.
Die zwischen 3. Februar und 1. März 2004 unter 1371 Internet-Nutzern ab 18 Jahren durchgeführte Umfrage stellt einen leichten Anstieg fest. Offenbar weichen einige User von Kazaa auf Tauschbörsen wie iMesh, BitTorrent und eMule aus, die weniger im Visier der Musikindustrie stehen.
Die letzte Pew-Umfrage unmittelbar nach den Klagen der RIAA stellte einen signifikanten Rückgang bei der Nutzung von Tauschbörsen fest. Im November und Dezember 2003 gaben nur 14 Prozent der Befragten an, Musik von unautorisierten Tauschbörsen auf ihre Festplatten zu laden.
Im Frühjahr 2003, vor den ersten Klagen der Musikindustrie, lag die Zahl der User von Kazaa & Co noch bei 29 Prozent. Nun liegt der Anteil bei 18 Prozent, was in Zahlen immerhin einer Zunahme von 18 Millionen im Dezember 2003 auf 23 Millionen User im Februar 2004 entspricht.
Großer Verlierer ist Kazaa, von dem sich mehr als fünf Millionen User verabschiedet haben. Ein Teil dieser User scheint sich nun offenbar anderen Tauschbörsen zuzuwenden. Ein signifikanter Anstieg sei vor allem bei kleineren P2P-Netzewerken zu erkennen. So sei seit Jahresbeginn ein deutlicher Anstieg bei den Userzahlen von BitTorrent und eMule zu erkennen. Auch WinMX hält die Userzahlen relativ konstant, während Kazaa und Grokster verlieren. Dennoch geben 38 Prozent an, weniger Musik als vor den RIAA-Klagen aus dem Netz zu saugen.
Die Popularität kommerzieller Musikservices liegt nach wie vor weit hinter jener der Tauschbörsen. Nur sieben Prozent aller Internet-Nutzer (aber 17 Prozent der Tauschbörsen-User) haben bereits Musik bei den neuen Anbietern gekauft. Die Nummer eins ist Apples iTunes mit mehr als 2,3 Millionen Besuchern im März 2004.
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