Categories: MobileNotebook

Mehr Strom für unterwegs: der große Akku-Leitfaden

Meist entscheidet auch das verwendete Notebook-Modell darüber, mit welcher Betriebszeit man bei einer Flugreise rechnen kann. Denn obwohl die CPU rund die Hälfte der gesamten Stromversorgung eines Notebooks beansprucht, konnte die Belastung des Akkus durch neueste Entwicklungen in der Prozessortechnologie verringert werden. Daher kann ein Notebook mit denselben herkömmlichen Akkus dank der Technologie von Intel Pentium M und Centrino nun schneller und länger betrieben werden. Hier eine Aufstellung, welche Prozessoren die längsten Notebook-Laufzeiten ermöglichen.

Intel Pentium M (Teil des Centrino-Pakets)
Zweifellos ist der Prozessor Pentium M der Weltmeister in puncto Akkulebensdauer. Mit 77 Millionen Transistoren, einem Level-2-Cache von einem Megabyte und der Möglichkeit, Operationen zu rationalisieren, kombiniert er geballte Power mit langer Akkulebensdauer. In Verbindung mit der Wi-Fi-Technologie und einem Chipsatz von Intel bildet der Pentium M das Centrino-Paket.

Mit oder trotz einer Taktgeschwindigkeit von aktuell bis zu 1,7 GHz ist der Notebook-Prozessor Pentium M konkurrenzlos. Im Test erreichte er im Durchschnitt einen Mobilemark-2002-Wert von 152 – die durchschnittliche Betriebsdauer des Akkus beträgt 4 Stunden und 12 Minuten.

Die Centrino-Plattform von Intel umfasst den Prozessor Pentium M, den Chipsatz 855 und die Mini-PCI-Karte PRO/Wireless 2100 für drahtlosen Netzwerkanschluss.

Es gibt mittlerweile zwei neue Designs auf Basis des Pentium M: Zum einen den neuen Intel Celeron M mit dem gleichen Programmkern, aber halb so viel Cache wie der Pentium M zu einem günstigen Preis ab 107 Dollar. Zum anderen wird es bald auch eine neue, kleinere und schnellere Generation des Pentium M geben (Codename Dothan). Diese Chips werden die Betriebsdauer von Akkus beträchtlich verlängern.

Intel Celeron M
Auf der Grundlage des Pentium M entstand dieser Chip als preiswerte Alternative. Die Taktfrequenz beträgt bis zu 1,2 GHz und die Größe des Level-2-Cache 512 MByte. Wie den 400-MHz-Frontside-Bus übernimmt der Celeron M auch die energiesparenden Algorithmen des Pentium M, wobei die CPU in einen Ruhemodus versetzt wird, der den Stromverbrauch auf ein Minimum reduziert. Angaben über die Leistung und das Akkupotenzial dieses Chips wären allerdings noch verfrüht.

Mobile Intel Celeron
Der Mobile Celeron beruht auf dem Programmkern des Pentium 4, unterscheidet sich trotz der Ähnlichkeit im Namen erheblich vom Celeron M und verbraucht weit mehr Akkustrom. Die Taktgeschwindigkeit liegt zwischen 650 MHz und 2,5 GHz und unterstützt Frontside-Busse von 100 MHz bis 400 MHz. Die Betriebsdauer des Akkus ist kürzer als bei Notebooks mit einem Pentium M.

Intel Mobile Pentium 4
Auf der Grundlage des Desktop-Chips Pentium 4 entstand der etwas langsamere Mobile Pentium 4, der aber ebenfalls über 55 Millionen Transistoren und einen Level-2-Cache von 512 MByte verfügt. Dieser Chip wird meistens in Laptops eingesetzt, seine Taktfrequenz beträgt bis zu 3,2 GHz, sein Preis aber nur 190 Dollar. Im Vergleich mit mehreren Dutzend Notebooks erreichte ein durchschnittliches, mit dem Mobile Pentium 4 ausgestattetes Notebook im Mobilemark 2002 einen Wert von 121 bei und einer Betriebsdauer von 2 Stunden und 47 Minuten, die weit unter dem Durchschnitt für Pentium M-Systeme liegt.

Intel Pentium 4
Dieser Desktop-PC-Prozessor kam ursprünglich nur in Desktop-Computern vor, heute ist er jedoch auch in einigen hochwertigen Notebooks zu finden. Der Intel Pentium 4 ist sehr schnell und weniger kostspielig als die Chips Mobile Pentium 4 und Pentium M, er läuft aber sehr heiß und ermöglicht nur eine kurze Akkulebensdauer.

AMD Athlon XP-M
Im Chip Athlon XP-M werden die Technologien Quantispeed und 3DNow von AMD eingesetzt, um die gängigsten Rechenoperationen zu beschleunigen. Bei einer Spitzentaktgeschwindigkeit von 2 GHz liegt der Preis unter 200 Dollar. Notebooks mit einem Athlon XP-M erreichten im Mobilemark 2002 einen Wert von 99 sowie eine Betriebsdauer von 2 Stunden und 27 Minuten. Damit bleiben sie hinter Mobile Pentium 4- und Pentium M-Systemen zurück.

Einige Notebooks, darunter die Reihe Aspire 1500 von Acer, sind jetzt mit dem 64-Bit-Prozessor Mobile Athlon 64 von AMD ausgestattet. Diese Chips dürften an sich unschlagbar sein, da sie doppelt so schnell wie die 32-Bit-Prozessoren Pentium und arbeiten, allerdings ist noch unklar, wie sich diese Chips auf die Betriebsdauer des Akkus auswirken.

In der Acer-Reihe Aspire 1500 wird der 64-Bit-Prozessor Mobile Athlon 64 von AMD eingesetzt.

Transmeta Crusoe T-5800
Durch den Einsatz der Code-Morphing-Software von Transmeta verlagert der Chip Crusoe T-5800 die Aufgaben des Prozessors teilweise auf die Software, wodurch Strom gespart werden kann. Mit einer Spitzentaktgeschwindigkeit von 1 GHz ist der Crusoe T-5800 langsamer und weniger leistungsfähig als die Chips von Athlon oder Pentium. Als Durchschnittswert ergibt sich eine Betriebsdauer von 2 Stunden und 40 Minuten, etwas weniger als beim Mobile Pentium 4, die Leistung ist jedoch mit einem Durchschnittswert im Mobilemark 2002 von 57 mangelhaft.

Der neue Chip von Transmeta, der auf dem asiatischen Markt stark verbreitet ist und erst kürzlich in Europa und Amerika eingeführt wurde, ist unter dem Namen Efficeon bekannt. Das erste amerikanische Notebook mit diesem Prozessor ist das Actius MM20 von Sharp, dessen Gewicht unter einem Kilo liegt, bei einer Akku-Betriebsdauer von über 3 Stunden.

Apple PowerPC
Benutzer des Apple Ibook müssen mit dem langsameren Prozessor Power PC G4 mit 800 MHz, 933 MHz oder 1 GHz auskommen, während die schnelleren Powerbooks Taktfrequenzen von bis zu 1,33 GHz erreichen. Alle Power PC-Chips besitzen einen Level-2-Cache von 512 KByte. Im Test erreichte das Ibook mit einer Bildschirmgröße von 12 Zoll eine Betriebsdauer von circa 3,5 Stunden, das leistungsstärkere Powerbook mit einem 17-Zoll-Bildschirm jedoch nur 2,7 Stunden.

Page: 1 2 3 4 5 6

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Quantencomputer: Google meldet Durchbruch bei Fehlerkorrektur

Der neue Quantenchip Willow löst eine Herausforderung, an der seit 30 Jahren gearbeitet wird. Google…

1 Woche ago

OpenAI veröffentlicht KI-Video-Tool Sora

Es erstellt kurze Videoclips aus Textaufforderungen. Sora steht ab sofort Abonnenten von ChatGPT Plus und…

1 Woche ago

KI-Modell „Made in Germany“

Telekom bietet als erstes Unternehmen kommerzielles Angebot mit Teuken-7B von OpenGPT-X.

1 Woche ago

Studie: Mitarbeiterverhalten verursacht IT-Sicherheitsrisiken

Zur Arbeitserleichterung umgehen Mitarbeiter unter anderem Cybersicherheitsrichtlinien. Dazu gehört wie Wiederverwendung von Kennwörtern für geschäftliche…

1 Woche ago

Lichtgeschwindigkeit für generative KI

Optiktechnologie könnte elektrische Verbindungen in Rechenzentren ersetzen und so Geschwindigkeit und Energieeffizienz für KI erheblich…

1 Woche ago

Meta kündigt neues Rechenzentrum für 10 Milliarden Dollar an

Es entsteht im US-Bundesstaat Louisiana. Meta sichert damit den Rechenbedarf für seine KI-Dienste.

1 Woche ago