Während die USA weiterhin das „Mutterland“ aller Spammer sind, werden die meisten Urls, die in Junk-Mails aufscheinen, in China gehostet. Dies hat der kalifornische Antispam-Spezialist Commtouch in einer Untersuchung für den Monat April errechnet. Demnach führten 71 Prozent aller in Spam aufscheinenden Internet-Adressen zu einem chinesischen Server. Die USA auf Platz zwei dieser unrühmlichen Liste kommen auf einen Wert von 22 Prozent.
Links kommen wenig überraschend in den meisten Spams vor. Sie führen die Adressaten zu Sites, die weitere Informationen über die angepriesenen Produkte versprechen. In der Tatsache, dass die meisten dieser Internet-Adressen in China gehostet werden, sieht Commtouch ein wesentliches Problem beim weltweiten Antispam-Kampf: Die Spams würden von einem Land – hauptsächlich den USA – aus verschickt, während die Websites in einem anderen Land – hauptsächlich China – gehostet werden.
„Dies bedeutet eine Herausforderung für Gesetzgebungen wie den US-can–spam-Akt und andere Gesetze gegen Junkmails“, kommentiert Commtouch-Analyst Avner Amram. Die Gesetzgeber müssten die „globale Natur“ von Spam bedenken, wenn sie nach Maßnahmen trachten, um die darin Involvierten zu bestrafen – seien es jetzt die Spammer selbst oder die Unternehmen, für deren Produkte geworben wird. Insgesamt wurden Spammer-Websites im Monat April in 88 Ländern gehostet.
Beim Spamversand führen nach wie vor die USA – 60,5 Prozent aller im April versendeten Junkmails kommen von dort. China folgt in dieser Liste mit 6,2 Prozent auf Platz zwei, das separat aufgeführte Hongkong kommt immerhin auf 1,7 Prozent und erreicht damit Rang sieben. Insgesamt wurden Spams von IP-Adressen aus 155 Ländern verschickt. Während die Zahl der Junkmails weiter im Steigen ist, hat Commtouch auch einen zunehmenden Anteil jener Massenmails ausgemacht, die den Erfordernissen des US-can-spam-Gesetzes entsprechen. Demnach waren im April fünf Prozent aller Werbemails „gesetzestreu“.
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