Red Hat will am heutigen Dienstag eine Desktop-Version seiner Linux-Distribution ankündigen. Bislang hat sich das Unternehmen eher auf sein Server-Betriebssystem konzentriert, dessen Marktanteil aber eher auf Kosten von Unix gewachsen ist.
Jetzt will sich das Unternehmen den riesigen Desktop-Markt vornehmen, den Microsoft mit seinen verschiedenen Windows-Varianten mit über 90 Prozent Marktanteil beherrscht. Vorerst will sich Red Hat jedoch auf Business-Anwender konzentrieren, die nur Basis-Funktionalitäten wie das Surfen im Web, Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation benötigen.
CEO Matthew Szulik hat jedoch durchblicken lassen, sein Unternehmen habe in diesem Bereich größere Ambitionen. „Unsere Ambitionen sind zwar groß, unsere Erwartungen zumindest am Anfang aber eher moderat“, so Szulik. „In den nächsten zwölf bis 18 Monaten wollen wir uns den Markt für Unternehmen, staatliche Stellen und Bildungseinrichtungen vornehmen.“
Ähnlich wie Red Hats Server-Versionen soll auch der Linux-Desktop nur als Abonnement verkauft werden. Diese sollen jedoch nur in größeren Stückzahlen und nicht einzeln erhältlich sein. So soll ein Abonnement für 50 Rechner 3500 Dollar pro Jahr kosten, was 70 Dollar pro PC entspricht.
Zwar wurde Linux in den letzen Jahren in vielen Bereichen immer populärer, den Desktop-Markt zu knacken wird Analysten zufolge jedoch sehr schwer. „Es ist der große Traum, aber Microsoft ist auf dem Desktop am stärksten“, so Jupiter-Analyst Michael Gartenberg. „Die Kosten, um von Windows auf ein anderes Betriebssystem zu wechseln sind relativ hoch. Red Hat müsste hier erhebliche Zugewinne bei der Produktivität oder zumindest langfristig deutliche Kosteneinsparungen bieten.“
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