Sony testet Business-Modell von Apple

Sony hat gestern in den USA seinen Musik-Downloadservice „Sony Connect“ vorgestellt. Das Unternehmen setzt dabei auf ein proprietäres Dateiformat, das sich nur mit entsprechenden Sony-Playern abspielen lässt. Damit baut der Entertainment-Konzern auf ein ähnliches Geschäftsmodell wie Apple, die ihre Gewinne hauptsächlich aus dem margenträchtigen Verkauf des unternehmenseigenen Ipod generieren.

Vor einigen Wochen hat sich Apple bereits lautstark dagegen gewehrt, diese gewinnträchtige Kombination auch anderen Herstellern zugänglich zu machen. Real Networks muss sich jetzt beispielsweise an seinen Erzkonkurrenten Microsoft wenden, um ein Dateiformat anbieten zu können, das auch auf mobilen Playern abgespielt werden kann.

Sony hat in Verbindung mit seinem Downloadservice auch eine neue Mini Disk, die bis zu 45 Stunden Musik speichern kann, angekündigt. Da die Connect-Dateien im ATRAC-Format vorliegen, können auch andere Sony-Player wie der ATRAC CD Walkman sowie der Network Walkman Player die Dateien abspielen. Geräte, die nicht von Sony kommen, sind bleiben jedoch außen vor.

Jupiter-Analyst Michael Gartenberg zeigt sich nicht überzeugt von Sonys Vorstoß. „Man muss Sony aufgrund der starken Marke zwar anders betrachten als die Konkurrenten, aber letztendlich sind es die Geräte, die die Leute dazu bringen, ihre Musik online zu kaufen. Um dem Ipod Konkurrenz zu machen, muss Sony allerdings mit einer Lösung auf den Markt kommen, die deutlich über die bisher gezeigten Geräte hinausgeht.“

Ob die Tatsache, dass jeder Downloadservice seine eigenen Abspielgeräte benötigt, im Sinne des Konsumenten ist, darf bezweifelt werden. Vielleicht ist hier wieder einmal Microsoft der lachende Dritte. Die Redmonder haben um ihr Windows Media-Format herum ein funktionierendes Ökosystem aufgebaut und dürften mit den diese Woche vorgestellten neuen DRM-Technologien auch den Geschmack der Musikindustrie voll treffen. Schon jetzt unterstützen zahlreiche Abspielgeräte das Format.

ZDNet.de Redaktion

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