Mobile Java-Applikationen werden sich für Mobilfunkprovider zum sprichwörtlichen Goldesel entwickeln. Nach Berechnungen der auf den Wireless-Markt spezialisierten Londoner Marktforschungsgruppe ARC Group sollen entsprechende Anwendungen den Providern im Jahr 2008 einen weltweiten Umsatz von 15 Mrd. Dollar bringen. Das heißt, dass 12,4 Prozent des mobilen Datenumsatzes auf das Konto von Java-Anwendungen gehen werden, berichtet ein Internet-Nachrichtendienst.
Der Absatz von Java-fähigen Handys hat sich im vergangenen Jahr gegenüber 2002 verdreifacht und ein Verkaufsvolumen von 95,5 Mio. Dollar erreicht. Wenngleich dies noch relativ bescheiden sei, könnten die Mobilfunkbetreiber mit Java schon jetzt Geld verdienen – allerdings nicht unbedingt in Europa. Im vergangenen Jahr haben Java-Applikationen den Konzernen schon einen Umsatz von 1,4 Mrd. Dollar gebracht, der Großteil davon wurde in Japan und Südkorea erzielt. In Japan etwa sind nach den ARC-Erhebungen 50 Prozent aller verwendeten Handsets Java-fähig.
Der geographische Split ist, so ARC-Analyst Malik Saadi, dabei nicht technisch bedingt, sondern eine Frage der Begeisterung der Kunden. So würden in Japan und Südkorea 80 Prozent jener User, die ein Java-Handy besitzen, auch die entsprechenden Applikationen nutzen. In Europa liege der Prozentsatz bei wenig begeisternden zehn Prozent. Das soll sich ändern.
Derzeit fallen noch 76 Prozent aller mobilen Java-Anwendungen in den Entertainment-Bereich. Im Jahr 2008 sollen es nur mehr 40 Prozent sei. „Die einzigen Java-Applikationen, die derzeit weit verbreitet sind, sind Spiele. Aber nicht jeder Mobiltelefonierer ist ein Spieler“, sagt Saadi. Bis zum Jahr 2008 sollten aber auch andere Anwendungen wie Java-Messaging oder Infotainment weit verbreitet sein, erklärt Saadi.
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