Wimax: Wird DSL bald überflüssig?

Internetzugänge werden schon seit Anfang der neunziger Jahre auch drahtlos zur Verfügung gestellt. Die Idee ist also prinzipiell nicht neu. Bestehende Lösungen haben aber einen entscheidenden Nachteil, der letztendlich auch den Durchbruch der Technologie verhindert hat: Sie sind proprietär und es gibt keinen einheitlichen Standard. Das hat auch dazu geführt, dass Equipment entsprechend teuer ist und die Wirtschaftlichkeit für Unternehmen nur eingeschränkt gegeben war.

Durch die Entwicklung eines weltweit einheitlichen Standards für drahtlose High-Speed-Internetzugänge sollten wie in anderen Bereichen der Wirtschaft auch die „Economies of Scale“ ihre Wirkung entfalten. Verschiedene Anbieter konkurrieren auf Basis eines einheitlichen Standards gegeneinander, was letztendlich im Vergleich zu proprietären Lösungen zu deutlich niedrigeren Hardware-Kosten führen soll.

Ein einheitlicher Standard hat schon WiFi zum Durchbruch verholfen. An WiFi werden allerdings auch die negativen Auswirkungen fehlender Standards deutlich. Zwar ist die Technoliogie in ihren verschiedenen Varianten standardisiert und es tummeln sich zahllose Hersteller entsprechender Komponenten auf dem Markt, im Bereich der öffentlichen Hotspots ist die unterschiedlichen Abrechnungsvarianten jedoch ein Problem, das die Ausbreitung und Nutzung von WiFi hemmt.

Aber nicht nur die geringen Kosten von Hardware und Rollouts sprechen für den Einsatz von Wimax. In vielen Ländern sind die Leitungen von der Vermittlungsstelle bis in die Haushalte noch in der Hand der Ex-Monopolisten und müssen von ISPs gegebenenfalls gemietet werden. Daher gibt es beispielsweise in Deutschland zwar einen lebhaften Wettbewerb zwischen den ISPs, bei der Bereitstellung der DSL-Zugänge spielt aber immer noch die Telekom mit einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent die erste Geige. Durch Wimax könnten Konkurrenten unter Umgehung der Telekom Breitband-Dienste in jeden Haushalt und in jedes Unternehmen bringen.

Auch der amerikanische TK-Gigant AT&T muss sich von den sogenannten Baby Bells Leitungen mieten, um seine Dienstleistungen anbieten zu können. Nach eigenen Angaben zahlt das Unternehmen dafür jährlich 9,5 Milliarden US-Dollar. Durch Wimax will AT&T seine Abhängigkeit von lokalen Carriern verringern und nebenbei natürlich auch seine Kosten senken.

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ZDNet.de Redaktion

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