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Microsoft: Win-FS kommt in kleinen Schritten

Der Einsatz von Win-FS, das in Windows Longhorn für neue Möglichkeiten bei der Speicherung, Suche und Organisation von Daten sorgen soll, wird wohl bis zum Ende des Jahrzehnts nur auf Desktop und Workgroup-Server beschränkt bleiben. Zwar sei Win-FS in dem für 2007 geplanten Longhorn Server enthalten, für sehr große Netzwerkumgebungen sei die Technologie bis dahin aber noch nicht reif, sagte der für die Entwicklung der Server-Betriebssysteme zuständige Manager Bob Muglia.

„Sie könnten Win-FS beispielsweise auf Workgroup-Servern verwenden. Wenn allerdings hunderte Nutzer unterstützt werden sollen, muss man auf ein weiteres Update warten“, so Muglia. Win-FS scheint die Komponente zu sein, die bei der Entwicklung von Longhorn am meisten Schwierigkeiten macht. In den vergangenen Wochen war darüber spekuliert worden, in welchem Umfang das überarbeitete Dateisystem in Longhorn zu finden sein wird.

Microsoft hat inzwischen klargestellt, dass Win-FS wie geplant als Teil von Longhorn auf den Markt kommt und dass es sich bei den gestrichenen Features nicht um substanzielle Funktionen handle. „Wir haben Funktionen herausgenommen, von denen die meisten nicht einmal wussten, dass sie überhaupt geplant waren“, so ein Win-FS-Entwickler.

Während es auf dem Longhorn-Desktop also vorläufig Entwarnung gibt, sieht es für die Server-Version eher schlecht aus. „Für den Longhorn-Server gab es viele Visionen und Träume innerhalb von Microsoft. Es ist aber ein natürlicher Prozess, dass auf dem Weg von der Vision hin zu einem fertigen Produkt Funktionen gestrichen werden“, so Muglia.

Erst 2009 will Microsoft mit einem Windows-Server auf den Markt kommen, der den Einsatz von Win-FS auch in großen Netzwerken ermöglichen soll. Damit dürfte einer der größten Träume von Microsoft-Gründer Bill Gates vorerst ausgeträumt sein.

Da sich Longhorn noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befindet und erst 2005 die Beta 1 zur Verfügung stehen soll, können sich auf dem Weg zur Marktreife durchaus noch weitere Änderungen beim Funktionsumfang ergeben. „Longhorn ist noch so weit entfernt, ich glaube nicht, dass schon irgendetwas definitiv feststeht“, so IDC-Analyst Al Gillen.

Während Win-FS immer wieder für Verzögerungen und Frustrationen sorgt, scheint die Entwicklung einer anderen Longhorn-Komponente voll nach Plan zu laufen. Die Kommunikations-Plattform Indigo, Basis für XML-Webservices, soll schon vor der Fertigstellung von Longhorn für andere Microsoft-Betriebssysteme zur Verfügung stehen. „Wir können Indigo für den Windows Server 2003 und für XP auf den Markt bringen“, so Eric Rudder, bei Microsoft zuständig für Server und Entwicklungsumgebungen.

Microsoft prüfe derzeit, ob Indigo im Rahmen einer neuen Version bestehender Windows-Produkte auf den Markt kommen soll. Das Timing hänge davon ab, wie die Entwicklung des Longhorn-Servers voranschreitet. Von Win-FS und der neuen GUI-Technologie Avalon will Microsoft keine Versionen für XP oder Windows Server 2003 veröffentlichen.

ZDNet.de Redaktion

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