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RFID: Funkchip-Logistik schreit nach Middleware

Den Backend-Systemen droht der Overkill. Die Anwender brauchen Tools für die Kanalisierung, Filterung, Auswertung und Vermittlung: Middleware. Tibco und Objectstore stellen ihre vor.

Die Vorteile, die Funketiketten im Warenfluss für Hersteller, Händler und Transporteure haben können, überzeugen immer wieder. Denn Radio Frequency Identification (RFID) automatisiert Logistikprozesse. Jede Ware kann durch einen eindeutigen Code auf einem Chip über eine Luftschnittstelle in der virtuellen Welt der IT abgebildet werden und über die DV ohne Manipulation von Personen direkt und in Echtzeit kommunizieren. So erlauben RFID-Infrastrukturen eine rationellere Lagerhaltung, intelligentere Logistik sowie stärker individualisierte Produkte und sparen dabei auch noch Kapitalkosten.

Dazu ein Beispiel: Volkswagen verwendet für den Transport von Autoteilen Spezialbehälter. Der Schwund alleine unter dieser Art Kasten kostet den Konzern pro Jahr rund 15 Millionen Euro. Dazu kommen Folgekosten für Maschinenstillstand, Extra-Touren und das manuelle Zählen in Höhe von 10 Millionen Euro. Werden die Behältnisse mit Transpondern ausgestattet, entfällt das manuelle Zählen und Suchen, der Schwund kann exakt erfasst werden. Das hat zur Folge, dass weniger Spezialbehälter erforderlich und trotzdem stets genügend davon vorhanden sind. Der gesamte Prozess wird zuverlässiger.

Doch trotz der vielen positiven Beispiele scheint ungeklärt, wie mit den Daten umzugehen ist, die in den Logistikprozessen anfallen: Müssen alle Informationen von jedem Reader aufgehoben werden? Wie werden Artikeldaten mit denen von Transporteuren und Kunden so verknüpft, dass Warenübergänge gesichert, Reklamationen vereinfacht und dem Datenschutz Genüge getan wird? Welche Informationen sind letztlich überhaupt relevant? In welcher Granularität müssen sie gesichtet und bewahrt werden.

Die US-Einzelhandelskette Walmart rechnet damit, dass durch den Einsatz von RFID-Tags in der Warenverteilung zusätzlich rund 7 Terabyte täglich an operationalen Daten anfallen. „Würde jede RFID-Information ins Backend gelangen, wäre es, als halte man einen Gartenschlauch an einen Hydranten“, erläutert Mark Palmer, Marketing-Direktor für die objektorientierte Datenbank Objectstore beim Anbieter Progress Software, Bedford. Die Datenbank versteht den Electronic Produktcode (EPC), einer standardisierten Identnummer von EPC Global. Sowohl die üblichen Backend-Datenbanken und Warehouses als auch Systeme für das Enterprise Resource Planning (ERP) wären seinen Ausführungen zur Folge schlichtweg überfordert.

Middleware-Anbieter Webmethods Inc. stimmt zu: „Sobald die RFID-Systeme eines Unternehmens arbeiten und die Informationen zwischen Applikationen für Wareneingang und -lieferung, Lagerbestandsverwaltung und Beschaffung fließen, muss ein System vorhanden sein, das diese Daten überwacht, verwaltet und weiterverwendet“, heißt es in der Ankündigung eines „RFID Starter Packs“ aus Beratung und „vorgefertigtem Geschäftsprozesspaket“.

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ZDNet.de Redaktion

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