Wie man eine Website mit Streaming Flash Audio bestückt

Eine Organisation bat vor kurzem darum, ihre Website mit Streaming Flash Audio auszustatten. Die Hauptaufgabe dieser Site bestand darin, die Mitglieder der Organisation über neue Entwicklungen zu unterrichten. Insbesondere wollte der Kunde Tonaufnahmen präsentieren, in denen die Leiter der Organisation die Mitglieder über aktuelle Nachrichten informieren. Für die Präsentation der Nachrichtenbeiträge im Textformat wurde bereits Blog-Software eingesetzt, es sollte aber eine Audioversion hinzukommen, um das Ganze persönlicher zu gestalten.

Der Kunde musste die Kosten niedrig halten und trotzdem in der Lage sein, die Beiträge täglich zu aktualisieren. Ein Teil der Herausforderung bestand also darin, eine Lösung zu finden, die es dem Kunden erlaubte, nach gemeinsamer Erarbeitung eines Systems die regelmäßigen Aktualisierungen weitestgehend selbst durchzuführen. Dieselben Mittel, die es dem Kunden erleichterten, diese Lösung eigenständig zu nutzen, sollten deren Einsatz auch dem Web-Designer erleichtern.

Die Wahl des Audio-Formats

Die erste Aufgabe war die Auswahl eines geeigneten Dateiformats für die Audiodateien. Gesucht wurde nach einem Format, das die folgenden Kriterien erfüllte:

  • Eine plattformübergreifende Lösung, die mit Media-Playern arbeitet, über welche die meisten Besucher bereits verfügen. Der Kunde wollte vermeiden, dass Besucher der Website Player-Software herunterladen müssen. Falls ein Player benötigt wird, muss er kostenlos, leicht erhältlich und einfach zu installieren sein.
  • Alle Programme, die zur Aufbereitung und Bereitstellung der Audiodateien benötigt wurden, müssen kostengünstig und bedienerfreundlich sein.
  • Der Zeitraum zwischen Tonaufzeichnung und Veröffentlichung im Netz muss aufgrund der häufigen Aktualisierungen so kurz wie möglich gehalten werden.
  • Der Besucher sollte einen Audio-Beitrag von zwei Minuten ohne größere Verzögerungen abrufen können – auch über eine Modemverbindung. Das heißt, gesucht wurde ein Streaming-Audio-Format mit effektiver Komprimierung. (Streaming bedeutet hier, dass der Player mithilfe eines Pufferspeichers mit der Wiedergabe beginnen kann, ohne dass zuvor die gesamte Datei heruntergeladen werden muss. Es geht hier nicht um die Übertragung eines durchgehenden Stroms von Audiodaten wie beim Internet-Radio.)
  • Das Format sollte keine speziellen Servereinrichtungen erfordern. Es soll auf einem gewöhnlichen HTTP-Server laufen, ohne dass besondere Software installiert oder zusätzliche Ports geöffnet werden müssen.

Mehrere Möglichkeiten wurden in Erwägung gezogen. Die Wiedergabe des WAV-Formats wird fast universell unterstützt, aber die Dateien sind zu umfangreich. Real und QuickTime wurden verworfen, weil die Verfügbarkeit der jeweiligen Player nicht hoch genug ist (sie liegt jeweils bei nur 40 bis 50 Prozent der Nutzer). Das MP3-Format bietet eine gute Tonqualität und eine gute Komprimierung, allerdings können nur wenige Media-Player MP3-Dateien direkt abspielen. Der Windows Media Player 9 unterstützt MP3-Streaming, ist aber für Macintosh-Rechner nicht verfügbar und bereitet auf vielen älteren Windows-Rechnern Probleme bei Installation und Betrieb.

Die Entscheidung fiel schließlich auf das SWF-Format, weil der Macromedia Flash-Player über die größte Basis an installierten Media-Playern verfügt. (Macromedia behauptet, dass der Flash-Player auf 98 Prozent aller Computer installiert sei. Diese Zahl ist wahrscheinlich übertrieben, aber selbst zurückhaltende Schätzungen gehen von über 90 Prozent aus.) Es handelt sich um eine plattformübergreifende Lösung mit sehr bescheidenen Hardwarevoraussetzungen und es ist für den Fall, dass ein Besucher einen neuen Player oder eine aktualisierte Version benötigt, der wahrscheinlich unkomplizierteste Media-Player, was das Herunterladen und die Installation betrifft.

Man kann Audiodateien (einschließlich MP3s) in einen Flash-Movie einbetten und Streaming wird von allen Versionen des Flash-Players mit Ausnahme der ältesten unterstützt. Die Flash-Player-Versionen 6 und 7 unterstützen ein eigenes Komprimierungsformat, das sogar noch effektiver als MP3 ist, auf diese Option wurde aber verzichtet, um die Kompatibilität mit älteren Versionen des Players zu gewährleisten. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Besucher möglichst nicht in die Verlegenheit gebracht werden, ihren Player aktualisieren zu müssen, um die Audio-Dateien abzuspielen.

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ZDNet.de Redaktion

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