Categories: Workspace

Supercomputer: Markenhersteller auf dem Rückzug

Aufgrund der immer aufwändigeren Berechnungen in Forschung und Wirtschaft ist die Nachfrage nach Supercomputern ungebrochen. War dieser Bereich bislang eher die Domäne von Markenherstellern wie IBM, NEC und Cray, spielen inzwischen auch zunehmend Hersteller mit weniger bekannten Namen eine Rolle.

Supercomputer waren in den letzten Jahrzehnten klassischerweise Geräte, die aus proprietären Hardware- und Software-Komponenten großer Markenhersteller zusammengesetzt waren. Während für Anwendungen wie Wettersimulationen nach wie vor Großrechner wie NECs Earth Simulator bevorzugt verwendet werden, können die meisten Aufgaben auch durch so genannte Cluster erledigt werden. Diese werden meistens durch viele Standard-Multiprozessor-Server in Verbindung mit Linux realisiert.

Dadurch konnten sich auf diesem Gebiet in den letzten Jahren zunehmend kleinere Hersteller etablieren. Der Supercomputer Thunder, gebaut für das Lawrence Livermore National Laboratory, wurde von dem 55-Mitarbeiter-Unternehmen California Digital entwickelt und gebaut. Wäre Thunder rechtzeitig fertig geworden, hätte dieser den zweiten Platz auf der Liste der 500 leistungsfähigsten Rechner erreicht. Der Supercomputer besteht aus 1024 Itanium-Servern mit jeweils vier Prozessoren.

Die Firma Linux Networx hat einen Supercomputer für das Los Alarmos National Laboratory realisiert. Der aus 2816 Opteron-Prozessoren bestehende Rechner wird im Bereich Nuklearforschung eingesetzt. Aufgrund der hohen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit kommt bei solchen Konfigurationen häufig das Open Source-OS Linux zum Einsatz.

Trotz der zunehmenden Verwendung von Standard-Hardware ist in diesem Bereich weiterhin ein hohes Maß an Know-how notwendig. Die Herausforderung bei der Entwicklung der neuen Supercomputer besteht darin, eine optimale Zusammenarbeit der zahllosen Komponenten sicherzustellen. Es muss entschieden werden, mit welcher Technologie die einzelnen Server zusammengeschaltet werden sollen und welche Software-Plattform und Konfiguration aus der massiven Parallelisierung die beste Performance realisiert.

Supercomputer: Top 10 und schnellster deutscher Rechner
Platz Standort Land Hersteller Gigaflops Max Gigaflops Peak
1 Earth Simulator Center Japan NEC 35860 40960
2 Los Alamos National Laboratory USA HP 13880 20480
3 Virginia Tech USA Eigenbau 10280 17600
4 NCSA USA Dell 9819 15300
5 Pacific Northwest National Laboratory USA HP 8633 11616
6 Los Alamos National Laboratory USA Linux Networx 8051 11264
7 Lawrence Livermore National Laboratory USA Linux Networx / Quadrics 7634 11060
8 Lawrence Livermore National Laboratory USA IBM 7304 12288
9 NERSC/LBNL USA IBM 7304 9984
10 Lawrence Livermore National Laboratory USA IBM/Quadrics 6586 9216
31 Max-Planck-Gesellschaft Deutschland IBM 2198 4274
ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Facebook Marketplace: EU verhängt Geldbuße von fast 800 Millionen Euro gegen Meta

Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…

2 Stunden ago

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

11 Stunden ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

1 Tag ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

1 Tag ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

2 Tagen ago

Chrome 131 schließt zwölf Sicherheitslücken

Eine schwerwiegende Anfälligkeit hebelt die Sicherheitsfunktion Seitenisolierung auf. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und…

2 Tagen ago