Die Ankündigung Intels, im Jahr 2005 Multi-Core-CPUs auch für Desktops und Notebooks auf den Markt zu bringen zeigt, dass die Nutzung mehrerer Kerne einer der nächsten großen Trends in der Halbleiterbranche ist. Auch ARM, Designer von Mobil-CPUs für Kleinstgeräte wie Handys und PDAs, hat auf dem diese Woche in San Jose stattfindenden Embedded Processor Forum ein Design vorgestellt, das bis zu vier Kerne auf einem Die unterbringt. Erste Produkte sollen im zweiten Quartal 2005 auf den Markt kommen.
Das Design basiert auf der ARM V6-Architektur und ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen ARM und NEC. Im Vergleich zu Lösungen mit nur einem Prozessor sei das ARM-Design auf niedrigere Taktfrequenzen ausgelegt. Der Einsatz von bis zu vier Cores soll diesen Nachteil jedoch nicht nur kompensieren, sondern bei geringerer Leistungsaufnahme für gleichzeitig mehr Rechenpower sorgen. Der Stromverbrauch soll sich durch verschiedene Power-Management-Technologien um 85 Prozent reduzieren lassen.
Damit diese Rechnung am Ende aufgeht, müssen Anwendungen in der Lage sein, ihren Bedarf an Rechenleistung über mehrere Threads abzudecken. Dies ist zwar bei Server-Anwendungen bereits seit langem Standard und auch Desktop-Programme können zunehmend besser damit umgehen, bei Software für Kleinstgeräte ist dieses Feature jedoch eine Seltenheit. Damit Entwickler später von den Multi-Core-CPUs profitieren können, hat ARM die Compiler-Technologie Open MP vom KTH Royal Institute of Technology übernommen.
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