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USA: 3,4 Millionen IT-Jobs gehen ins Ausland

Bis zum Jahr 2015 sollen in den USA insgesamt 3,4 Millionen IT-Jobs ins Ausland wandern. Mit dieser Prognose hat das US-Marktforschungsinstitut Forrester mitten im US-Wahlkampf die Debatte um das Offshoring, die Verlagerung von Jobs in Niedriglohnländer, angeheizt. Forrester hat eine ähnliche, kontroversiell diskutierte Prognose von vor zwei Jahren nicht nur bestätigt, sondern auch die kurzfristigen Aussichten in düstereren Farben gemalt.

Die Gewinner des Offshoring-Booms werden nicht nur Indien, sondern auch zunehmend nordafrikanische Länder und Staaten wie Vietnam und Weißrussland sein, schreibt Forrester. Im Jahr 2002 hatte das Marktforschungsinstitut mit einer ähnlichen Vorausschau die Debatte um die Verlagerung von IT-Jobs ausgelöst. Nunmehr legt Forrester noch ein Schäufelchen nach. Demnach sollen bereits kurzfristig wesentlich mehr Stellen ins Ausland gehen als bisher angenommen. Die Marktforscher schätzen, dass bis zum kommenden Jahr insgesamt 830.000 Jobs ins Ausland verlagert werden, um 240.000 mehr als bisher vorausgesagt.

Paradoxerweise dürfte es gerade die Diskussion über Arbeitsplatzverluste durch Auslagerungen sein, die den Trend zu eben diesen Auslagerungen erst richtig angekurbelt hat, schreibt Forrester. Indem die Medien verstärkt darüber berichtet hätten, wären die Unternehmen erst darauf gestoßen worden, selbst auch Aktivitäten in Billiglohn-Länder verlagern zu können. Neben dieser unfreiwilligen PR hätten auch andere Faktoren zum Offshoring-Boom beigetragen – so etwa die Aktivitäten indischer Firmen, die ihre entsprechenden Dienstleistungen verstärkt angeboten haben. Forrester nennt auch Unternehmen wie IBM, die selbst zunehmend in Billiglohnländern tätig werden. Darüber hinaus gebe es immer mehr Betriebe, die Tochtergesellschaften im Ausland gründen, um etwa Reparaturarbeiten oder andere Aufgaben vor Ort zu erledigen.

Mit dieser neuen Forrester-Studie dürfte die Debatte um die Jobverluste in den industrialisierten Ländern erneut angeheizt werden. Erst im März hatte das Institute of Electrical and Electronics Engineers Offshoring als wesentliche Bedrohung für die US-Wirtschaft, den technologischen Fortschritt und die „militärische Sicherheit“ bezeichnet. Dagegen hat eine von der Information Technology Association of America gesponserte Studie den Befürwortern der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland den Rücken gestärkt. Demnach könnten die Unternehmen durch die Verlagerung von Jobs deutliche Einsparungen erzielen, durch die wiederum neue Stellen im eigenen Land geschaffen werden. Insgesamt würden die Kosteneinsparungen durch Offshoring in der Schaffung von 317.000 neuen Stellen in den USA zu Buche schlagen, heißt es in der Studie.

ZDNet.de Redaktion

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