Die zur Unterstützung des inzwischen gefassten Sasser-Autors gestartete Spendenaktion ist ins Stocken geraten. Auf der dafür in der vergangenen Woche eingerichteten Website wurden bislang nur 97,15 Dollar gespendet.
Die Höhe der Spenden liegt zwischen 10 Cent und 10 Dollar. Abgewickelt wird die Aktion wird über einen privaten Paypal-Account. Ob das Geld den Sasser-Autor also tatsächlich erreicht, ist nicht garantiert.
Die Initiatoren der Spendenaktion argumentieren auf der Website, dass Sasser „als harmlose Warnung“ gedacht war. Man solle sich überlegen, welcher Schaden entstanden wäre, wenn Kriminelle „ohne Respekt vor der Öffentlichkeit“ einen solchen Wurm programmiert hätten. Sie appellieren an die Besucher der Website, dem Sasser-Programmierer doch noch „einige schöne Tage“ zu ermöglichen, bevor er sein ganzes Leben lang mit einer „erdrückenden Schuldenlast“ leben muss.
Welche Strafe den Sasser-Autor tatsächlich erwartet, ist indes noch unklar. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der Wurm-Programmierer noch nicht volljährig war, kommt hier noch das Jugendstrafrecht zur Anwendung. Auch der Ausgang der von einigen Unternehmen angekündigten Zivilklagen ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen.
Sollte es zu solchen Prozessen kommen, müssten sich die klagenden Unternehmen die Frage gefallen lassen, warum ihre Systeme nicht mir dem seit Wochen zur Verfügung stehenden Patch ausgestattet waren. Zudem hätte selbst eine einfache Firewall wie die in Windows XP integrierte den Wurm auch von ungepatchten Systemen ferngehalten.
Derweil wird im Internet darüber diskutiert, wer eigentlich die Hauptschuld an dem Desaster trägt. Nicht wenige sind der Ansicht, dass die Verantwortung nicht bei dem inzwischen volljährigen Wurm-Programmierer, sondern eher beim Software-Giganten Microsoft liegt. Mehr als 90 Prozent aller Desktops sind mit einem Betriebssystem der Redmonder ausgestattet. Die mit Windows erzielten Traummargen sowie die mit über 60 Milliarden Dollar gefüllte Kriegskasse müssten Microsoft eigentlich dazu veranlassen, das Thema Sicherheit ernster zu nehmen.
Derzeit sind Spenden nicht möglich. Die Initiatoren haben aber die Einrichtung eines eigenen Paypal-Accounts angekündigt.
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