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Computer Associates: „Linux oder Tod“

ZDNet: Wo ist denn der Unterchied zwischen Ihrer CA-TOSL und der GPL?

Den Hartog: GPL bedeutet: Wenn du es anfasst, bist du tot.

ZDNet: Wie meinen Sie das?

Den Hartog: Wenn Sie GPL-Code in einem Ihrer Produkte einsetzen und auch nur den kleinsten Fehler machen, fällt Ihr Produkt unter die GPL. Das macht uns nicht gerade glücklich. Unsere Lizenz basiert daher auf der von Apache.

ZDNet: Sie erinnern sich vielleicht daran, es ist wohl schon um die vier Jahre her, als Apple einige erste zaghafte Versuche unternahm, eigene Software unter einer eigenen Lizenz zur Open Source zu erklären. Das Unternehmen wurde dafür von der ‚wahren‘ Open Source-Community und allen voran von Herrn Stallman, Vater der GPL, verteufelt. Das sei nicht wirklich Open Source, Apple bleibe schließlich im Besitz des Codes, hieß es damals.

Den Hartog: Das werden wir nicht tun! Wir sagen, dass wir es zur Open Source machen und meinen, dass wir es komplett zur Open Source machen.

ZDNet: Jeder kann es verwenden, ändern, weiternutzen wie er will?

Den Hartog: Nimm es, mach damit was du willst, Ingres gehört dir.

ZDNet: Insgesamt hinken Sie der Entwicklung aber hinterher. Besagte Apple-Geschichte ist Jahre her, andere Unternehmen wie Sun wurden dafür gescholten, zu spät massiv auf den Linux-Zug aufgesprungen zu sein. Das war im vergangenen Jahr. Haben Sie die Entwicklung verschlafen und starten jetzt zu spät?

Den Hartog: Nein nein nein, wir haben unsere ersten Linux-Aktivitäten vor etwa sieben Jahren gestartet. Aber in großem Maßstab war das nicht interessant genug für uns. Zwar haben wir selbst Linux auf unseren Mainframes genutzt, unsere Entwickler sind sehr früh schon auf Linux-Workstations umgestiegen. Vor drei Jahren dann gab es unsere ersten Linux-Produkte. Am Anfang waren die Leute ja wegen des Preises enthusiastisch. Heute aber verstehen gerade unsere Großkunden, dass der Anschaffungspreis für Software nichts gegen die Folgekosten ist. Wenn also so ein Kunde eine strategische Entscheidung trifft und Unicenter mit einem Linux-Produkt verbinden will, dann können wir dafür das Monitoring und den Service übernehmen. Es geht ja nur ums Geschäft. Auch bei Open Source.

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ZDNet.de Redaktion

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